Integriertes Energie- und Klimakonzept (IEKK)
Das Integrierte Energie- und Klimakonzept für die Region Bayerischer Untermain wurde 2011 in Kooperation mit der Stadt- und dem Landkreis Aschaffenburg fertiggestellt.
Viele regionale Akteure aus Bürgerinnen und Bürgern, Umweltverbänden, Stadt- und Gemeindewerken, Verwaltung, Wirtschaft und Politik erarbeiteten 2011 das Integrierte Energie- und Klimakonzept für die Region Bayerischer Untermain (IEKK; Stadt und Landkreis Aschaffenburg sowie Landkreis Miltenberg). Die Zielsätze des IEKK basieren auf einer Bestands- und Potenzialanalyse. Sie definieren Handlungsfelder und Maßnahmen für den Klimaschutz.
Der Energieverbrauch der Region 2009 lag laut Bestandsanalyse bei etwa 12.700 GWh/a, während CO2-Emissionen von 4.079 Mt/a ausgestoßen wurden. Das bedeutet einen Pro-Kopf-Ausstoß von 11 tCO2. Die Bestandsanalyse schildert weitere Daten zur wirtschaftlichen und demographischen Entwicklung der Region, eine Energiebilanz und eine CO2-Bilanz für das Jahr 2009.
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Der Endenergieverbrauch teilte sich wie folgt auf die unterschiedlichen Sektoren und Nutzungsarten auf:
Ein ähnliches Bild ergab sich bei den CO2-Emissionen:
In der Potenzialanalyse wurden insbesondere die Erschließung von Einspar- und Effizienzpotenzialen im Wärmebereich und die Potenziale für den Ausbau erneuerbarer Energien betrachtet. Auf Basis der Bestands- und der Potenzialanalyse wurden dann verschiedene Szenarien für die Nutzungsarten Strom, Wärme und Treibstoff mit einem zeitlichen Horizont bis 2030 entwickelt. Ebenso wurden regionalwirtschaftliche Effekte betrachtet im Zuge der Verlagerungen bei diesen Nutzungsarten und infolge von Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz vor Ort.
Zielsetzungen und Leitsätze:
- Region Bayerischer Untermain als Vorbildregion im Klimaschutz und der Energiewende
- Reduktion des Wärmebedarfs der Haushalte um 50 % und des Strombedarfs um 20 %
- Effizienzanstrengungen der Wirtschaft in allen Energieverbrauchsbereichen
- Reduktion des Energiebedarfs der Region um ein Viertel bis 2030, welcher dann im Strombereich zu 50 % und im Wärmebereich zu 25 % durch erneuerbare Energien gedeckt werden soll
- CO2-Reduktion um 20 % im Mobilitätsbereich und Verdopplung des ÖPNV-Anteils
Insgesamt sollen diese Ziele in 2030 einen um 40 % geringeren CO2-Ausstoß gegenüber 2009 bewirken. Höchste Priorität hat dabei das Einsparpotential. Des Weiteren sollen Möglichkeiten für alle regional erschließbaren erneuerbaren Energien geschaffen werden.
Der Maßnahmenkatalog wurde von Fachforen und Facharbeitskreisen, unter Beteiligung von mehr als 300 Akteurinnen und Akteuren, erarbeitet und enthält 41 Projekte. Neben einigen übergeordneten Maßnahmen sind diese Projekte in vier Handlungsfelder aufgeteilt: „Rund ums Haus“, „Energiemanagement in Betrieben“, „Regionale Energieerzeugung und -versorgung" und „Verkehr“. Dies bedeutet beispielsweise die Ausweitung von Energieberatungen für private Hausbesitzer, die Nutzung von Abwärme aus Industrie und Gewerbe, den Ausbau von Photovoltaik oder die Verbesserung der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität.
Das IEKK enthält Ausführungen zur Öffentlichkeitsarbeit des Klimaschutzmanagements, zur regionalen Struktur bzw. Verankerung des Klimaschutzes sowie zum Monitoring und Controlling.
Hinweis: Die Bearbeitung des IEKK übernahm das Beratungsunternehmen B.A.U.M. Consult GmbH aus München. Die Erstellung des Konzepts wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.