VAB und AMINA sollen Tickets für Schülerbeförderung beschaffen
Die Einführung des Deutschlandtickets hat den Landkreis Miltenberg bereits häufiger beschäftigt, nun kommt ein weiterer Punkt hinzu: die Fahrkartenbeschaffung. Aufgrund von Eilbedürftigkeit war die Umstellung der Ticketbeschaffung kurzfristig auf der Tagesordnung des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales am Donnerstag, 11. Mai gelandet.
Kommunaljurist Oliver Feil erklärte dem Gremium, dass bislang VAB und Verkehrsgesellschaft Untermain die Netzfahrkarten für die Schülerbeförderung abgewickelt hätten – und das zuverlässig seit vielen Jahren. Nun aber habe die Verkehrsgesellschaft Untermain VU die Vereinbarung über die Abwicklung der Fahrkartenbestellung zum Schuljahresende am 31. Juli 2023 kurzfristig gekündigt. Grund: Dem Unternehmen sei es nicht möglich, die Umstellung auf das neue Deutschlandticket sicherzustellen. Diese Umstellung, die eigentlich zum Mai hätte erfolgen sollen, hatte zuvor Landrat Jens Marco Scherf in einer Eilentscheidung getroffen – was auch vom Ausschuss einstimmig zur Kenntnis genommen wurde.
Man habe folglich nun klären müssen, wie die Deutschlandtickets zur Schülerbeförderung zumindest für Juni und Juli anderweitig ausgegeben werden könnten, so Feil und man sei zum Schluss gekommen, die Aufgabenträger vor Ort – priorisiert ein Verkehrsunternehmen der VAB oder die Aufgabenträgergesellschaft AMINA – damit zu betrauen. Kurzfristig sei am vor der Sitzung die Nachricht gekommen, dass die VU die Umstellung doch meistern könnte. Der Ausschuss empfahl daher einstimmig dem Kreistag, den Fahrkartenbezug im Rahmen der Schülerbeförderung weiterhin einem Partner der VAB (zum Beispiel der VU) oder der AMINA dauerhaft zu übertragen. Auch soll die Verwaltung beauftragt und ermächtigt werden, alle Maßnahmen und Entscheidungen zu treffen, um den Fahrkartenbezug in Anbetracht der kommenden Umstellungen mit den neuen Ticketangeboten wie dem Deutschlandticket für 49€ oder dem für den 1. September erwarteten 29-Euro-Ticket auf Dauer sicherzustellen. Die Umsetzung des regionsweiten 365€-Schülertickets wird vorerst ausgesetzt, da die Auswirkungen des Deutschlandtickets noch abgewartet und ausgewertet werden müssen. Noch nicht sicher klar sei der Geltungskreis der vom Freistaat Bayern zusätzlich geplanten 29€-Variante, welche aktuell für Studierende, Auszubildende sowie für Schülerinnen und Schüler nach Erfüllung der Schulpflicht gelten soll.
Der Plan sei es Feil zufolge, Ende Mai die Netzkarten der Schülerinnen und Schüler einzuziehen und durch Deutschlandtickets für die Monate Juni und Juli in Papierform zu ersetzen. Für den Monat August wird wegen der Sommerferien kein Deutschlandticket an berechtige Schülerinnen und Schüler ausgegeben. Der Aufwand für die digitalen Deutschlandticket-Fahrkarten ab dem neuen Schuljahr sei enorm, so Feil, denn man brauche dazu insbesondere aktuelle Mailadressen von 4.200 Schülerinnen und Schülern, denen man nach der Verifizierung QR-Fahrkartencodes für das Handy digital per Mail zusenden kann.