Top-Qualität aus der Region

Zu einem Vor-Ort-Termin beim Handwerksbetrieb Heigel & Eck im Großheubacher Industriegebiet hat sich am vergangenen Donnerstag eine Delegation des Kreistagsausschusses für Wirtschaft und Tourismus getroffen.

Angeführt von Landrat Jens Marco Scherf und in Begleitung der Kreisbäuerin Diana Reinhart sowie der Leiterin des Staatlichen Veterinäramtes, Dr. Vanessa Schönenbrücher, zeigte Christof Eck den seit 1955 bestehenden Betrieb, der seit vier Generationen in Familienhand ist. Im Fokus standen sowohl die Hygieneregeln als auch die Gewährleistung des Tierwohls. Christof Eck stellte klar, dass sowohl ausreichend Zeit als auch der ausschließliche Einsatz von Fachpersonal Voraussetzung sei für die Gewährleistung maximalen Tierwohls.

Großer Augenmerk wird im Betrieb auf den regionalen Wirtschaftskreislauf gelegt. Rinder und Schweine stammen ausschließlich aus Betrieben aus dem Landkreis Miltenberg und der nahen Region erklärte Eck. So kommen die Schlachttiere beispielsweise aus Richelbach und einigen Kirchzeller Ortsteilen – das heißt kurze Anfahrtswege für die Tiere, denen es in ihren Ställen und auf den Weiden gut geht, die schonend aufgezogen und mit bestem Futter versorgt werden. Damit unterstützt der EU-zertifizierte Schlachtbetrieb nicht nur lokale Landwirte, die Top-Qualität der Tiere lässt sich Heigel & Eck auch etwas kosten, denn die Landwirte werden für ihre Mühen gut entlohnt.

In den neuen Betriebsräumen im Großheubacher Gewerbegebiet entstand vor zwei Jahren auf 2.800 Quadratmetern eine Schlachterei/Metzgerei, die genug Fläche bietet für Schlachtung, Zerlegung und Produktion, aber auch für Aufenthalts- und Büroräume. Die EU-Zulassung der Räumlichkeiten wurde eng durch das Veterinäramt begleitet, weist der Betrieb auf eine beispielhafte Zusammenarbeit hin. Im Unternehmen selbst werden in der Produktion ausschließlich ausgebildete Fachkräfte eingesetzt – vorwiegend Meister, aber auch Gesellen und Auszubildende.

Die Tiere werden bereits am Tag vor dem Schlachten angeliefert, können sich in einem beheizten Raum entspannen und werden berieselt, so dass sie keinen Stress haben. Der Respekt vor dem Schlachttier heißt für den mittelständischen Handwerksbetrieb mit rund 45 Mitarbeitenden auch, dass das Tier „von der Nase bis zum Schwanz“ veredelt wird. Alles wird verarbeitet – auch sogenannte Nebenprodukte.

Zurzeit lassen drei Metzgereien aus dem Landkreis in Großheubach schlachten, auch wenn dies hier etwas teurer als in anderen Betrieben. Doch das relativiert sich schnell, wie ein Rechenexempel zeigt: Wenn die Schlachtung eines Schweins etwa zehn Euro teurer ist als anderswo, so bedeutet das – bei einem durchschnittlichen 100-Kilogramm-Schwein – etwa 15 bis 20 Cents mehr bei einem Kilogramm Fleisch. Das heißt: Wenn aus einem Kilogramm Fleisch fünf bis sechs Schnitzel geschnitten werden, ist das für einen Wiederverkäufer pro Schnitzel ein Mehrpreis von drei bis vier Cents. Dafür aber erhalten die Käufer ein Top-Produkt aus der Region: ein Tier, das von Fachpersonal geschlachtet und aufbereitet wird. Das merke man deutlich an der der Fleischqualität und dem guten Geschmack, zeigt sich die Metzgerei überzeugt, dazu kommen noch Aspekte wie Nachhaltigkeit, Regionalität, Bezug zu Landwirt und Haltungsform.

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