Talent nutzen und Verantwortung übernehmen
„Leistung soll sich lohnen“, mit diesem Gedanken startete das Projekt „Talent und Verantwortung“ im Jahr 2012. Der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft fördert seit dieser Zeit besonders talentierte Real- und Mittelschüler*innen. Auch in diesem Jahr kamen wieder zwölf Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis in den Genuss des Programms.
„Oft werden talentierte Schülerinnen und Schüler aus den Augen verloren“, stellte Dirk Elias vom Leitungsteam des Arbeitskreises bei der Abschlussveranstaltung am Donnerstag, 27. April, im großen Sitzungssaal des Landkreises fest. Hierher waren die Absolventinnen und Absolventen in Begleitung von Eltern, Großeltern, Lehrkräften und Kursleiterinnen und Kursleitern gekommen, um ihre Urkunden entgegenzunehmen.
Mit „Talent und Verantwortung“ zeige man, wie Förderung in der Praxis aussieht, sagte Elias. Das Programm verbinde neue Erfahrungen und Spaß und fördere die persönliche Entwicklung. „Das Projekt liegt uns allen sehr am Herzen“, stellte der Schirmherr, Landrat Jens Marco Scherf, fest. „Wir wollen damit herausragend talentierte Schülerinnen und Schüler unterstützen“. Die Talente gelte es zu nutzen, sagte er, denn was nütze das tollste Talent, wenn man es nicht nutzt, sich engagiert und Verantwortung übernimmt.
Harald Frankenberger und Kerstin Hoffmann (Leitungsteam) stellten die Ziele des Arbeitskreises vor – etwa den Austausch zwischen Schulen und Unternehmen zu intensivieren, aber auch die Entwicklung von Strategien für Schule und Wirtschaft, wie man die Anforderungen an die Bildung der Zukunft unterstützen kann. Zum Leitungsteam gehören darüber hinaus Silvia Dehner und Monique Haas, im erweiterten Vorstand sind Hildegard Bauer, Nicole M. Pfeffer und Katja Wehner-Theinert. Laut Kerstin Hoffmann umfassen die Arbeitsbereiche des Arbeitskreises unter anderem die Förderung der qualifizierten Berufsorientierung, die Förderung weniger qualifizierter Schüler*innen für den Arbeitsmarkt, die Kontaktvermittlung zwischen Schüler*innen und Unternehmen sowie Betriebsbesichtigungen, Vorträge und Weiterbildungen. Um in das Projekt „Talent und Verantwortung“ zu kommen, brauche es erstklassige. Dazu müssten die Ausgewählten etwa einen Zeugnisschnitt besser als die Note 2 haben, kein Fach dürfe schlechter als „ausreichend“ sein. Auch außerschulisches Engagement werde berücksichtigt.
Die Ausgewählten absolvierten im letzten Halbjahr mehrere Workshops. Den Auftakt machte ein Teambuildingseminar im Schullandheim Hobbach. Es sei immer schön zu sehen, wie sich ein Team findet, blickte Kursleiter Thomas Weigel zurück und bezeichnete den Kurs als „schönes Gemeinschaftserlebnis.“ Der Golf-Schnupperkurs auf dem Sansenhof mit Colin McDonald war für die Schüler*innen eine schöne Erfahrung, beim Selbstbehauptungskurs mit Veli Sanli und Sabine Arnheiter-Sanli lernten die Teilnehmer*innen, wie man bei Angriffen richtig handelt. Dabei sei es laut Aussage eines Schülers wichtig zu wissen, dass es auch auf die richtige Körpersprache ankommt. Beim Kunstworkshop mit Christiane Leuner entdeckten manche Schüler*innen ihr künstlerisches Talent. Es brauche Mut, eine leere Leinwand zu füllen, wusste die Kursleiterin. Manche seien am Anfang skeptisch gewesen, hätten aber schnell Gefallen am Malen gefunden. „Es war für uns ein riesiges Privileg, das erleben zu dürfen“, fand Hanna Sickinger im Namen ihrer Mitstreiter*innen Dankesworte für das „einzigartige Programm.“
Laut Kreishandwerksmeisterin Monique Haas bietet auch das Handwerk viele Chancen, das Handwerk habe auch heute noch „goldenen Boden.“ „Seid weiter leidenschaftlich, engagiert euch“, gab sie den Schüler*innen mit auf den Weg, ehe Landrat Jens Marco Scherf, Silvia Dehner, Monique Haas und Harald Frankenberger die Urkunden übergaben.
„Viele junge Menschen denken nicht im Traum daran, dass sie ein Talent hätten“, sagte Nicole Pfeffer im Schlusswort. Das aber stimme nicht, wisse sie aus vielen Begegnungen. Sie habe schon viel junge Menschen getroffen, die aufgrund ihrer Fähigkeiten gar nicht genug vom Arbeiten bekommen konnten und begeistert von ihrem Job seien, berichtete sie. Sie appellierte an die Unternehmen, früher und wertfreier an die junge Generation heranzugehen. „Auch die jungen Menschen haben die Pflicht, für sich und für unsere Gesellschaft das Beste aus sicher herauszuholen“, steht für sie fest. Dazu müsse man sein Talent erkennen und mit Lust und Leidenschaft eine berufliche Laufbahn anstreben.
Ohne die vielfältige Unterstützung wäre das Programm nicht umsetzbar, stellte Harald Frankenberger fest und nannte Landrat Jens Marco Scherf, alle Aktiven im Arbeitskreis Schule-Wirtschaft, die Workshopleiter*innen und die Schulen. Ohne die finanziellen Beiträge der Unternehmen könnten die Workshops aber nicht angeboten werden, lobte Frankenberger die Unterstützung durch die Firmen Mainsite, Sparkasse Miltenberg-Obernburg, die Raiffeisen-Volksbank Miltenberg, Oswald, Eichhorn, Rauch, ProCase, Klemens Ott, Mainmetall, Scheurich und Magma sowie die Handwerkskammer für Unterfranken. Neue Sponsoren seien jederzeit willkommen, so Frankenberger. Der Stadt Wörth sowie der Gemeinde Großheubach dankte er für die Bereitstellung von Räumen. Umrahmt wurde die Feier von der Skulbänd der Parzival-Mittelschule Amorbach.
Es nehmen teil: Elias Schnorr und Nathalie Leimbach (beide Theresia-Gerhardinger-Realschule Amorbach), Sophie Berres und Lukas Dölger (beide Realschule Elsenfeld), Hanna Sickinger (Main-Limes-Realschule Obernburg), Sarah Wolf und Hannah Becker (beide Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg), Nina Röttinger (Mittelschule Miltenberg), Leni Dölle (Johannes-Obernburger-Mittelschule Obernburg), Emily Propp (Kardinal-Döpfner-Mittelschule Großwallstadt), Victoria Salomon (Dr.-Konrad-Wiegand-Mittelschule Klingenberg) und David Schäfer (Parzival-Mittelschule Amorbach).