Steuerkreis sagt Ja zu drei LAG-Förderprojekten
Langsam kommt Schwung in die aktuelle LEADER-Förderperiode: Wie die Geschäftsführerin der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Main4Eck, Elisabeth Kluin, in der jüngsten Sitzung des Steuerkreises sagte, sei der erste Bewilligungsbescheid eingetroffen, auch seien zwei vorzeitigen Maßnahmenbeginne erteilt worden.
Erstmals hat sich am Donnerstag, 19. September, der Steuerkreis im Eschauer Haus für Begegnung und Regionale Entwicklung (EHRE) getroffen, wo die LAG ihre neue Heimat gefunden hat. Unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden, Bürgermeister Gerhard Rüth, genehmigte das Gremium jeweils einstimmig drei Projekte.
So sagte der Steuerkreis Ja zum Vorhaben „Gestaltungskonzept mit Markenbild und
Corporate Design Spessart“, das in Kooperation mit der LAG Spessart für die Destination Spessart ein Gestaltungskonzept mit Wort-Bild-Marke und einem Corporate Design vorsieht. Dieses Corporate Design, das dem Spessart quasi ein virtuelles Erscheinungsbild verpassen möchte, soll auch den beiden Naturparken, den touristischen Arbeitsgemeinschaften, den Ortschaften und regionalen Produzenten zur Verfügung stehen – sofern sie das möchten. Dieses Design, so Michael Seiterle, sei ein Angebot und kein Zwang. Damit wäre es aber möglich, die Region einheitlich zu präsentieren. Das Gestaltungskonzept könnte so als Basis für eine Spessart-weite Dachmarke fungieren. Gerechnet wird mit einer Bruttosumme von 27.900 Euro, wovon über LEADER 16.538 Euro gefördert werden könnten. Die beiden LAGs würden sich diesen Betrag teilen, der Tourismusverband Spessart-Mainland würde aus Eigenmitteln 11.363 Euro beisteuern.
Unter dem etwas sperrigen Titel „Implementierung des Bonn-Prozesses in der LAG Main4Eck“ sollen Organisationen in der Jugendarbeit umfassende Informationen und gezielte Unterstützung erhalten, so dass die internationale Jugendarbeit in der Region durch Beratung und Vernetzung gestärkt wird. Dieser sogenannte Bonn-Prozess ist ein zentrales Instrument zur Umsetzung der Europäischen Jugendstrategie, das darauf abzielt, Lebensbedingungen und Chancen von Jugendlichen in Europa zu verbessern. Gefördert werden sollen damit die Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den Mitgliedsstaaten der EU und den Partnerländern. Konkret sollen Organisationen in der Jugendarbeit im Landkreis Miltenberg aktiv unterstützt werden, damit sie die Prinzipien des Bonn-Prozesses verstehen und anwenden können. Dabei geht es beispielsweise um die Stärkung der Netzwerke, den Aufbau von Kapazitäten und die Stärkung von bestehenden Städtepartnerschaften. Das Projekt wäre damit eine hervorragende Ergänzung zur Beratungsstelle für Internationalen Austausch, die noch bis Ende des Jahres gefördert wird. Wie wertvoll diese Hilfe ist, konnte Klingenbergs Bürgermeister Ralf Reichwein aus erster Hand bestätigen, denn die Stadt erhielt von Stelleninhaberin Sabine Lenk wichtige Unterstützung. Diese positiven Rückmeldungen gebe es im Übrigen auch von Schulen, ergänzte Elisabeth Kluin. Finanziell bedeutet dies eine Gesamtsumme von 116.416 Euro, von der über LEADER 69.419 Euro gefördert werden. Der Landkreis Miltenberg hat schon seine Bereitschaft für eine Unterstützung mit 36.000 Euro in den Gremien beschlossen, die LAG selbst trägt 10.998 Euro.
In trockenen Tüchern ist nach dem Beschluss des Steuerkreises nun auch die Neuauflage des Kleinprojektefonds im Rahmen des Vorhabens „Unterstützung Bürgerengagement“. Der Fonds, der laut LAG-Manager Philipp Wollbeck mit insgesamt 55.5565 Euro ausgestattet ist, wird über eine Dauer von drei Jahren nach entsprechenden öffentlichen Aufrufen Einzelmaßnahmen mit bis zu 2.500 Euro fördern, die der Stärkung der regionalen Identität dienen. Ein erster Aufruf soll vermutlich noch Ende des Jahres erfolgen.
Das LAG-Management berichtete darüber hinaus von drei Projekten, die wohl in der nächsten Sitzung des Steuerkreises beschlussreif sein dürften.
LEADER-Manager Jürgen Jung wies auf ein Vernetzungstreffen von Fairtrade-Initiativen am 12. Oktober im Schullandheim Hobbach hin, bei dem auch Gäste aus Tansania vor Ort sein werden.