Solarenergie im Landkreis auf dem Vormarsch

Solaranlage

Die Solarenergie befindet sich auch im Landkreis Miltenberg weiter auf dem Vormarsch. Im Jahr 2022 wurden 1.119 neue Anlagen errichtet, davon waren 382 Anlagen mit Speicher ausgestattet.

Im Vergleich zum Vorjahr (2021) ist dies eine deutliche Steigerung um 58,3 Prozent (709 Anlagen, davon 254 mit Speicher). Die 2022 zugebaute Leistung von rund 9.000 Kilowattpeak entspricht rund einem Zehntel der gesamten Solarstromleistung im Landkreis. Bereits in den Jahren zuvor war ein kontinuierlicher Anstieg zu verzeichnen. So wurden im Jahr 2020 463 Anlagen errichtet (davon 125 mit Speicher), 2019 waren es 206 Anlagen (davon 33 mit Speicher) und 2018 157 Anlagen (davon 29 mit Speicher).

Mit den Zubauzahlen im Jahr 2022 sind die regionalen Fachbetriebe zur Installation von Photovoltaikanlagen nach Einschätzung von Sebastian Randig, Klimaschutzmanager im Landratsamt Miltenberg, gut ausgelastet. „Nicht wenige Installationsbetriebe führen lange Interessentenlisten, die erst nach und nach abgearbeitet werden können“, weiß er und ergänzt: „„zur Erreichung der Klimaschutzziele braucht es neben den Aufdachanlagen auch einen deutlichen Zubau bei der Freiflächen-Photovoltaik, nicht zuletzt, weil diese Anlagen zu deutlich günstigeren Kosten realisierbar sind“.

Immer mehr Menschen im Landkreis setzen auf umweltfreundliche Energiequellen und nutzen dafür auch Balkone mit sogenannten Balkonkraftwerken oder Stecker-Solaranlagen. Die Installation von Balkonsolaranlagen mit einer maximalen Anlagenleistung von 600 Watt ist beliebt, um die eigene Energieversorgung zu optimieren und Geld zu sparen. Innerhalb von nur zwei Jahren hat sich die Anzahl der jährlich installierten Anlagen dieses Typs im Landkreis etwa verzehnfacht: Im Jahr 2020 waren es erst 14 Anlagen, im Jahr 2022 wurden 151 Anlagen neu angemeldet. Neben dem ökologischen Aspekt gibt es auch wirtschaftliche Gründe, die für Balkonsolaranlagen sprechen: Die Installation ist vergleichsweise günstig und kann in kurzer Zeit amortisiert werden. Einer Baugenehmigung ist nicht notwendig, jedoch muss der Hauseigentümer der Installation zustimmen, sofern Mieter die Anlagen installieren wollen.

Eine 600-Watt-Balkonsolaranlage kann je nach Qualität und Leistung der Module sowie der Installationskosten zwischen 700 und 1500 Euro kosten. Eine solche Anlage kann zwischen 400 und 500 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren, abhängig von den lokalen Sonneneinstrahlungsverhältnissen und dem Standort der Anlage. Dies entspricht in etwa dem Strombedarf eines durchschnittlichen Haushalts von einer Person. Individuell lässt sich die Wirtschaftlichkeit beispielsweise mit dem Steck-Solar-Simulator der HTW Berlin errechnen, Amortisationszeiten zwischen vier und acht Jahren sind keine Seltenheit (https://solar.htw-berlin.de/rechner/stecker-solar-simulator/).

"Diese Zahlen zeigen, dass die Solarenergie im Landkreis eine immer wichtigere Rolle bei der Energiewende spielt", so Landrat Jens Marco Scherf. Er freut sich, dass immer mehr Bürgerinnen und Bürger auf erneuerbare Energien setzen und damit aktiv einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Durch den Ausbau der Solarenergie können auch in Zukunft weitere Erfolge erzielt werden. "Wir müssen uns weiter auf erneuerbare Energien konzentrieren, um unsere Klimaziele zu erreichen", erklärt der Landrat und ruft dazu auf, Informations- und Beratungsangebote wie etwa das Solarpotenzialkataster zu nutzen. Damit wolle man die Bürgerinnen und Bürger bei der Umstellung auf erneuerbare Energien unterstützen.

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