Schulung für faire und nachhaltige Beschaffung kam sehr gut an

Haupteingang Landratsamt
Foto: Winfried Zang

Bei allen Beteiligten ist die Schulung für faire und nachhaltige Schaffung laut Kreisbaumeister Andreas Wosnik sehr gut angekommen, sagte er in der Sitzung des Ausschusses für Energie, Bau und Verkehr am Dienstag, 18. April, im Landratsamt.

Die Schulung war auf Anregung aus dem Kreistag angeboten worden, Kreisrätin Petra Münzel habe daraufhin den Kontakt zur „Servicestelle Kommunen der Einen Welt“ vermittelt. In der Veranstaltung seien nicht nur Mitarbeiter*innen aus dem Landratsamt geschult worden, auch aus den Kommunen Stadtprozelten und Mönchberg. In der Ganztagsschulung sei Wosnik zufolge viel Wissen vermittelt worden – sowohl in der Theorie wie auch in Praxisübungen zu Beschaffungsvorgängen. Den Abteilungs- und Unternehmensbereichsleitern sei zuvor das Schulungsprogramm mit einer Liste sogenannter sensibler Warengruppen übermittelt worden. Laut Kreisbaumeister sei in der Schulung klargeworden, dass man bei der Beschaffung auch Verfahren wählen könne, bei denen nicht allein der billigste Anbieter zum Zug kommt, sondern auch Anbieter eine Chance haben, die durch Qualität zum Beispiel durch das erfüllen sogenannter Nachhaltigkeitskriterien überzeugen. Bei genügendem Interesse könnte die Schulung im Herbst wiederholt werden, so Wosnik, der das Thema nochmals in einer Bürgermeisterdienstbesprechung ansprechen will.

Bauunterhalt 2022: Wie der Kreisbaumeister bekanntgab, sei der Haushaltsansatz für den Bauunterhalt des Jahres 2022 um 45.354 Euro überschritten worden – am Ende waren es 2.473.754 Euro. Ein Großteil der Ausgabenmehrung sei auf nicht planbare Defekte und Reparaturen zurückzuführen. Auch erhebliche Preissteigerungen und Maßnahmenverschiebungen aufgrund von Lieferschwierigkeiten hätten dazu beigetragen. Während etwa im Bereich der Außenanlagen rund 30.000 Euro weniger ausgegeben worden seien, habe es bei Wartungen rund 74.000 Euro mehr als geplant gebraucht. Dies sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass für die beiden generalsanierten Gymnasien in Erlenbach und Miltenberg nun alle Wartungsverträge abgeschlossen und umgesetzt worden seien. Insgesamt sei Wosnik zufolge festzustellen, dass es im Bereich Bauunterhalt immer schwieriger werde, überhaupt Firmen für kleinere Aufträge zu finden. Lieferverzögerungen und Lieferengpässe erforderten zudem einen hohen Aufwand bei der Terminplanung.

Straßenbaubilanz 2022: Laut Kreisbaumeister wurde das Straßenbaubudget im Jahr 2022 um rund 15,8 Prozent überschritten, so dass der Landkreis am Ende 1.980.954 Euro und damit rund 271.000 Euro mehr ausgab. 150.000 Euro mehr wurden etwa für den zweiten und dritten Bauabschnitt der Kreisstraße MIL 10 zwischen Amorbach und Neudorf benötigt. Für den Deckenbau des zweiten Bauabschnitts und die Restabwicklung des ersten Bauabschnitts des Ausbaus der Kreisstraße MIL 35 zwischen Altenbuch und der Landkreisgrenze waren 200.000 Euro in den Haushalt eingestellt worden, aufgrund stark gestiegener Rohstoffpreise wurden es 448.742 Euro. Die Überführung über den Leidersbach im Rahmen des Ausbaus der Ortsdurchfahrt Leidersbach, erster Bauabschnitt, konnte Wosnik zufolge noch nicht angegangen werden. Aufgrund von Problemen bei Grundstücksverhandlungen brauche es die geplanten 50.000 Euro für vorbereitende Maßnahmen noch nicht. Beim Unterhalt von Straßen und Wegen wurde das Budget im vergangenen Jahr um knapp 153.000 Euro überschritten, vermeldete Wosnik einen Endstand von 1.132.894 Euro. Vor allem die Kosten für die Verkehrssicherung waren dafür verantwortlich: Statt geplanter 110.000 Euro verblieben hier am Ende 304.311 Euro. Das lag unter anderem daran, dass Schutzplanken im Rahmen von Verkehrssicherungsmaßnahmen an der Kreisstraße MIL 5 in Richtung Mainbullau für 111.000 Euro erneuert werden mussten. Für den Winterdienst waren 150.000 Euro vorgesehen, am Ende waren es 201.067 Euro. Deswegen, so Wosnik, habe man diesen Ansatz im Haushalt 2023 auf 200.000 Euro erhöht.

Schulbauprogramm III: Zum Neubau der Zweifachturnhalle an der Main-Limes-Realschule Obernburg vermeldete der Kreisbaumeister, dass die Einrichtung der Baustelle am 3. April begonnen habe. Bisher unbekannte Grundleitungen seien im Bereich des von der Stadt Obernburg erworbenen Grundstücks entdeckt worden, so Wosnik, auch zusätzliche Maßnahmen bei der Gründung und Abdichtung seien erforderlich. Verzögerungen entstünden deswegen nicht, die Kosten würden derzeit ermittelt. Die Erdbauarbeiten würden am 24. April beginnen, kündigte Landrat Jens Marco Scherf an. Zum Neubau mit Sanierung der Berufsschule an den Standorten Miltenberg und Obernburg informierte Wosnik, dass das Vergabeverfahren für die Planungsphase Null – die Vorbereitungs- und Entwicklungsphase für den Architektenwettbewerb –, begonnen habe, submittiert werde am 21. April.

Vergaben: In der letzten nichtöffentlichen Sitzung wurden folgende Arbeiten vergeben: Der Glasboden für die Untermainhalle Elsenfeld für 1.448.868 Euro sowie der Einbau dezentraler Lüftungsgeräte (Elektroinstallation) für das Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld für 145.870 Euro und die Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg für 121.136 Euro. Die iFU.-Ausstattung Digitalpakt für den Fachbereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik wurde für den Bereich SmartHome-Technik für 191.650 Euro vergeben, für den Fachbereich Kfz für den Bereich Hochvolttechnik und Diagnose für 313.692 Euro. Größter Posten war die Vergabe des Linienbündels Maintal-Südwest und Bachgau-Mümling an die Firmen KVG und Ehrlich für 25.213.685 Euro (für die Dauer von sechs Jahren).

Mountainbike-Park: Eine Anfrage aus dem Gremium, ob der Landkreis den Wunsch des Elsenfelder Gymnasiums nach Anlage eines Mountainbike-Parks auf dem Schulgelände unterstützt, beantwortete Kreisbaumeister Andreas Wosnik mit der Feststellung, dass dies zurzeit weder finanziell noch personell im Kreisbauamt zu stemmen sei. Auch müsse man noch die Frage der Betreiberhaftung klären. Er sagte aber eine Prüfung des Vorhabens für das Haushaltsjahr 2024 zu.

Stadtradeln: Radverkehrsbeauftragter Tim Haas warb nochmals um Beteiligung am Stadtradeln. Bislang hätten sich 14 Kommunen angemeldet, auch Privatpersonen und Firmen könnten mitmachen. Alle Informationen hierzu gibt es im Internet unter www.stadtradeln.de/landkreis-miltenberg.

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