REAB unterstützt Landkreis beim Thema Bildung

Foto: Winfried Zang

Bei ihren Bemühungen, zukunftsorientierte Lösungen und Angebote in Sachen Bildung zu schaffen, werden Städte und Landkreise von der Regionalen Entwicklungsagentur kommunales Bildungsmanagement Bayern (REAB) unterstützt, Teil der Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Auch der Landkreis Miltenberg macht von diesem kostenfreien Projekt Gebrauch. Landrat Jens Marco Scherf und Florian Neumann, Projektleiter der REAB in Nordbayern, unterzeichneten am Dienstag, 13. August, eine Vereinbarung, die die Unterstützung des Landkreises bis Ende Januar 2028 festschreibt.

Wie können es Landkreise und Städte schaffen, Bildungschancen zu erhöhen und Fachkräfte zu sichern, um wettbewerbsfähig zu bleiben? Die REAB bietet ihnen Unterstützung an bei der Erarbeitung, wie sich etwa ein Landkreis in Sachen Bildung langfristig aufstellen muss, um erfolgreich zu sein. Dabei geht es zum Beispiel um die Verzahnung von Schule und außerschulischen Angeboten, aber auch um die Bildung von frühester Kindheit an. Denn, so steht für Projektleiter Neumann fest: „Bildung ist zum Standortfaktor geworden.“ Die Hilfe des Projekts nimmt der Landkreis gerne an, denn beispielsweise die Ganztagesbildung, die gesetzlich von 2026 an vorgeschrieben ist, stellt eine Herausforderung dar. Jenseits finanzieller und personeller Ressourcen biete das Projekt laut Neumann „auch Chancen, Bildung neu zu denken.“ Der Schlüssel für den Erfolg ist laut dem Projektleiter dabei ein datenbasiertes kommunales Bildungsmanagement.

REAB unterstützt Landkreis beim Thema Bildung
Vertragsunterzeichnung mit (vorne von links) Landrat Jens Marco Scherf und REAB- Projektleiter Florian Neumann sowie (hinten von links) Susanne Seidel (Büroleiterin des Landrats) und Bildungsmanagerin Anna-Lena Klassert. Foto: Winfried Zang

Der Landkreis nehme das Angebot gerne an, stellte Landrat Jens Marco Scherf fest, er goss aber auch etwas Essig in den Wein. Denn die Rahmenbedingungen für Städte und Landkreise seien derzeit nicht gut, man stehe beispielsweise beim Thema Ganztag „vor einem unlösbaren Problem.“ Der Landrat bezog sich unter anderem auf die unterschiedlichen Zuständigkeiten im Bereich der Bildung mit den Beteiligten Kultusministerium, Sozialministerium, Kommune und Landkreis. Eine Vereinfachung dieser Zuständigkeiten wäre wichtig, findet Scherf. Auch finanzielle Ressourcen seien in den Gebietskörperschaften dank dramatischer Unterfinanzierung nicht vorhanden, klagte der Landrat: „Bund und Land fördern gerne, sie vergessen aber die Grundfinanzierung.“ Der Landkreis Miltenberg versuche daher mit seiner Bildungsmanagerin Anna-Lena Klassert, vor allem die Vernetzung aller Akteure voranzutreiben. „Schon die einfachste Vernetzung ist wichtig“, erkannte der Landrat und nannte als Ziel die inklusive Bildung. Es habe sich dabei erwiesen, dass Klassert eine „extrem wichtige Ansprechstelle im Landratsamt für Bildungsfragen“ sei.

Florian Neumann, der von Dr. Andrea Knecht und Ulrike Benzer begleitet wurde und dessen Entwicklungsagentur in Nordbayern rund 30 Städte und Landkreise betreut, konnte von einem „sehr konstruktiven Umgang“ mit dem Thema Bildungsmanagement berichten. Die Erfahrungen daraus könnten auch dem Landkreis Miltenberg nutzen, verwies er auf unterschiedliche, erfolgversprechende Herangehensweisen in den Gebietskörperschaften. Es sei wichtig, voneinander zu wissen und voneinander zu lernen, sagte Neumann und verwies auf den langfristigen Umgang mit Bildung: Erst in zehn bis 15 Jahren entscheide sich nämlich, wie erfolgreich Bildung gewesen sei. Klar sei aber, dass sich jeder investierte Euro in frühkindliche Bildung auszahle.

In dem nun angestoßenen Prozess wird die REAB den Landkreis begleiten, Fachberatungen anbieten, fachliche Auskünfte erteilen sowie den Zugang zur Fachexpertise des „Fachnetzwerks kommunales Bildungsmanagement“ ermöglichen wie auch den Zugang zum kommunenübergreifenden Netzwerk Bildungsmanagement. Der Landkreis seinerseits verpflichtet sich unter anderem zur Einführung oder Weiterentwicklung eines datengestützten kommunalen Bildungsmanagements, zur Weiterentwicklung kommunal verantworteter Bildungsbereiche sowie zur Teilnahme an Jahresgesprächen mit der REAB.

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