Raumbedarf für Berufsschulsanierung mittlerweile bestätigt

Foto: Winfried Zang

Im April sollen laut Kreisbaumeister Andreas Wosnik die Erdbauarbeiten für den Bau der neuen Zweifachturnhalle an der Main-Limes-Realschule Obernburg beginnen. In der Sitzung des Ausschusses für Energie, Bau und Verkehr informierte er das Gremium, dass bereits zwei Planungsrunden mit Fachplanern stattfanden.

Zur Berufsschule an den Standorten Miltenberg und Obernburg vermeldete er, dass die Regierung von Unterfranken den abstrakten Raumbedarf für die Generalsanierung der Standorte bestätigt habe. Dabei entspreche das vorgelegte abstrakte Raumprogramm im Wesentlichen dem von der Schule angefragten Raumbedarf. Als Grundlage für die weiteren Planungsschritte – insbesondere im Hinblick auf einen Architektenwettbewerb – werden nun die pädagogischen, räumlichen, wirtschaftlichen und städtebaulichen Anforderungen zusammengetragen und vertieft. Gemeinsam wollen Schule, Landratsamt und Planer die Entwicklung belastbarer Nutzungsszenarien und Organisationsmodelle für eine pädagogisch-räumliche Konzeption erarbeiten. Ziel ist laut Wosnik die Erstellung eines konkreten Raum- und Funktionsprogramms für beide Standorte und die Ausarbeitung einer Machbarkeitsstudie für den Standort Miltenberg. So wolle man weitere Planungssicherheit erhalten und bis Ende 2023 die Grundlagen für die Auslobung eines Architektenwettbewerbs schaffen.

Zur Sanierung der Einfach-Sporthallen am Hermann-Staudinger-Gymnasium (HSG) Erlenbach sagte der Kreisbaumeister, dass Vergabeverhandlungen mit Büros sowie der
Schulleitung stattfanden, im Februar hätten alle Planer den zu sanierenden Sporthallenkomplex begangen. Die Planungsphase soll bis Herbst 2023 soweit gediehen sein, dass der Förderantrag der Regierung von Unterfranken vorgelegt werden kann, Bauantragsverfahren und weitere Schritte der Ausführungsplanung sollen eingeleitet werden. Laut Kreisbaumeister sollen die Bauarbeiten in einem Zug erfolgen. Als groben zeitlichen Horizont bis zur Übergabe der sanierten Hallen sieht er eineinhalb bis zwei Jahre, was den Beginn der Nutzung zu Schuljahresbeginn 2025/2026 bedeuten würde.

Für die Vergabe der Planungs- und Bauleitungsleistungen im Bereich Architektur im Zusammenhang mit der Sanierung der Doppel-Sporthalle am JBG Miltenberg sei Wosnik zufolge eine EU-weite Vergabe erforderlich. Dieses Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb sei gestartet, die Frist ende am 9. März. Für die Planungs- und Bauleitungsleistungen des Technischen Gebäudeausrüstung würden Verfahren auf nationaler Ebene gewählt.

Vergaben: Laut Andreas Wosnik wurden nichtöffentlich mehrere Aufträge vergeben, etwa für die Janusz-Korczak-Schule Elsenfeld die Umrüstung der Klassenzimmerbeleuchtung auf LED für 114.436 Euro. Im Rahmen der Generalsanierung der HSG-Sporthalle Erlenbach gingen die Planungsleistungen für Heizung, Lüftung und Sanitär an Zinßer-Ingenieure (Marktheidenfeld), die Planung Elektro und Gebäudeautomation an das Ingenieurbüro Rainer Metzger (Weikersheim), die Tragwerksplanung an das Ingenieurbüro Kimmelmann + Sälzer (Würzburg) und die Hochbauplanung an Stendel Architekten (Eschau). Der Einbau dezentraler Lüftungsgeräte in Schulen des Landkreises wurden wie folgt vergeben: Karl-Ernst-Gymnasium Amorbach für 1.088.376 Euro, für das JEG Elsenfeld für 1.626.289 Euro, für das JBG Miltenberg für 287.879 Euro, für die Johannes-Hartung-Realschule Miltenberg für 1.420.837 Euro, für die Realschule Elsenfeld für 648.791 Euro, für die Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule Miltenberg für 690.862 Euro sowie für die Janusz-Korczak-Schule Elsenfeld für 849.482 Euro.

Einstimmig beschloss der Ausschuss, die Teilnahme am European-Energie-Award (EAA) voranzutreiben. Dabei arbeitet der Landkreis mit dem Beratungsbüro „energielenker“ (Münster) zusammen, das den Beratungsauftrag bekommen hatte. Im Nachgang der Beauftragung hatte sich ein breit aufgestelltes Team im Landratsamt gebildet, das sich um die weitere Bearbeitung kümmern soll. Zu diesem Team könnenauch Kreistagsmitglieder stoßen, so Landrat Jens Marco Scherf und Kreisbaumeister Andres Wosnik. Mittlerweile sei anhand standardisierter Fragebögen der Ist-Stand in Bezug auf die Erreichung der Ziele erhoben worden, erklärte der Kreisbaumeister. Dabei sei herausgekommen, dass der Landkreis im Bereich der kommunalen Gebäude und Anlagen mit einem Erreichungsgrad von knapp 50 Prozent schon gut vorangekommen sei, alle anderen Bereiche wie etwa Mobilität, interne Organisation, Kommunikation und Kooperation, Ver- und Entsorgung wie auch Entwicklungsplanung und Raumordnung müssten sich verbessern, um den EEA-Award zu erreichen. Das Team habe bereits mehrere Maßnahmen vorgeschlagen, darunter die Aktualisierung des Leitbildes, die Fortschreibung der Treibhausgasbilanz, die Erstellung von Leitfäden in der Regional- und Bauleitplanung, der Beschluss zu Standards bei Neubauten, eine Analyse zur Steigerung der Energieeffizienz im Bereich der Abfallentsorgung, Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität und die Einführung eines Fuhrparkmanagements mit Kriterien wie etwa der Energieeffizienz der Fahrzeuge. Das Energieteam tagt Wosnik zufolge regelmäßig, es soll Zielsetzungen und Beschlussvorlagen im Bereich Energie- und Klimapolitik erarbeiten und auch intensiv in die Umsetzung von Maßnahmen eingebunden werden. Aufgrund der komplexen weiteren Bearbeitung braucht es laut Kreisbaumeister aber eine Personalressource wie etwa einen Klimalotsen oder Klimakoordinator. „Zur Klimaneutralität ist es ein steiniger Weg“, stellte Landrat Jens Marco Scherf fest. Nach Kenntnis der Treibhausgasbilanz des Landratsamts gehe es nun darum, ans Arbeiten und in die Umsetzung zu kommen, sagte er.

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