Original Schaefler-Grafiken für drei Kinder

Rafael Schmitt, Noelle Pfeifer und Levi Gutermuth sind die Sieger des diesjährigen Schaefler-Preises. Stellvertretender Landrat Bernd Schötterl und Eschaus Bürgermeister Gerhard Rüth überreichten ihnen am Sonntag, 23. März, im Eschauer Kana-Haus jeweils eine Originalgrafik des Eschauer Expressionisten Fritz Schaefler. Der Preis war erstmals im Frühjahr 2008 vergeben worden und blickt somit auf eine über 15-jährige Geschichte zurück.
Die Siegerehrung ist in jedem Jahr – nach der Vernissage der Werke im Miltenberger Landratsamt - der Höhepunkt des Schaefler-Preises. Das Kana-Haus konnte auch in diesem Jahr die Gäste kaum fassen, so viele Eltern und Großeltern kamen mit ihren Kindern, aber auch Vertreter der Kommunalpolitik, Lehrkräfte sowie Künstlerinnen und Künstler zeigten, dass sie die Leistungen der Buben und Mädchen anerkennen.
Ausgangspunkt der vielen farbenprächtigen Werke war die Ausstellung der Künstlerin Friederike Franzkowiak unter dem Titel „Die Welt ist hell und dunkel“, die im Herbst 2024 in der Obernburger Kochsmühle zu sehen waren. In sogenannten aktiven Führungen zeigten Mitglieder des Kunstnetzes – Margarete Bernhard, Sonja Böhmer, Cornelia König-Becker, Christiane Leuner und Joachim Weissenberger – den Kindern die Werke und forderten sie auf, ihre Eindrücke in einem Bild zu verarbeiten. Daraus entstanden über 400 Bilder, aus denen anschließend Cornelia König-Becker, Margarete Bernhard und Sonja Böhmer eine Vorauswahl trafen. So wurden dann 70 Werke über mehrere Wochen im Miltenberger Landratsamt ausgestellt, eine Jury wählte aus diesen Bildern ihre Favoriten aus. In Eschau schließlich wurden nun 13 daraus ausgewählte Werke ausgestellt, unter denen die drei Siegerbilder waren.
Eschaus Bürgermeister Gerhard Rüth ging in seiner Begrüßung auf die Bedeutung des 1888 in Eschau geborenen Künstlers Fritz Schaefler ein und stellte die wichtigsten beruflichen und künstlerischen Stationen seines Lebens vor. So habe Schaefler nach dem Ersten Weltkrieg zur künstlerischen Avantgarde in München gehört, blickte er zurück. Aus einer farbenfrohen und beeindruckenden Ausstellung mit Werken Schaeflers sei im Jahr 2006 der Schaefler-Preis hervorgegangen, ins Leben gerufen von Schaeflers Enkel Christoph. Der Markt Eschau und der Landkreis Miltenberg organisierten diesen Preis in Kooperation, so Rüth. Der Preis eröffne Kindern einen einfachen Zugang zur Kunst. Das sei wichtig, denn Kunst fördere die motorischen Fähigkeiten und die körperliche Koordination. Die Gemeinde fühle sich Fritz Schaefler sehr verbunden, stellte Rüth heraus und verwies auf Werke von Schaefler im Sitzungssaal des Rathauses, eine Gedenktafel an Schaeflers Elternhaus, aber auch die Benennung einer Straße nach ihm im Areal Kreuzgasse. Alle jungen Künstlerinnen und Künstler seien Gewinner, stellte der Bürgermeister fest und dankte allen Beteiligten.
Stellvertretender Landrat Bernd Schötterl sprach von einer „wunderschönen Ausstellung“, die man im Landratsamt gesehen habe. Die Jury habe sich angesichts der vielen tollen Gemälde schwergetan, die Preisträgerinnen und Preisträger auszuwählen, wusste er. Aber egal ob Preisträger oder nicht, alle Kinder hätten Großartiges geleistet, sagte er und lobte das Konzept der aktiven Führungen, das zum Ziel habe, die Kreativität der Kinder und Jugendlichen zu fördern. Da man stolz auf die Kreativität der jungen Menschen sei, schenke der Landkreis allen 13 für Eschau Nominierten die Teilnahme an einem Workshop sowie einen Satz Zeichenstifte. Dies waren Theo Lebert, Noelle Pfeifer, Marlon Krug, Rojbin Khalil, Greta-Sofie Sacher, Elias Steinhauser, Miral Khanger, Levi Gutermuth, Fabian Grimm, Marie Scheller, Rafael Schmitt, Joleen Winter und Jaron Westarp.
Gemeinsam mit dem stellvertretenden Landrat und dem Bürgermeister stellte Kulturreferentin Juliana Fleischmann anschließend die siegreichen Kinder in den drei Altersklassen vor, die jeweils einen Originaldruck eines Werks von Fritz Schaefler erhalten. Alle diese Werke, die von Christoph Schaefler beziehungsweise seiner Frau Andrea gestiftet wurden, seien etwas Besonderes, stellte Fleischmann heraus. So bekam Noelle Pfeifer (Altersklasse I, Kindertagesstätte Kleinwallstadt) das Werk „Kindermädchen und Kind“, Levi Gutermuth (Altersklasse II, Dr.-Vits-Schule Erlenbach) bekam die Grafik „Matthäuspassion“ und Rafael Schmitt (Altersklasse III, Gotthard-Grundschule Weilbach) wurde mit der Grafik „Weihnachtsgruß“ belohnt.
Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung von Jenny Herber und Max Ratschker am Klavier, die beide in der Eschauer Außenstelle der Musikschule Obernburg unterrichtet werden.