Märchen „Hans im Glück“ bereitet Kindern in allen Dimensionen Freude
Vier Tage lang setzten sich die 20 Kinder der Klasse 2a der Dr.-Vits-Grundschule in Erlenbach am Main unter der Anleitung von Christiane Leuner während eines Kunstworkshops mit dem Märchen „Hans im Glück“ künstlerisch auseinander. Das mehrdimensionale Projekt im Rahmen der Kunstgrundschule fand anlässlich einer Zusatzvorstellung bei der Vernissage für die Kinder einen absoluten Höhepunkt.
Die Erlenbacher Grundschule ist für vier Jahre die einzige Kunstgrundschule in ganz Unterfranken und bietet einzigartige Formen der künstlerischen Erfahrung und des Ausdrucks. Zu Beginn des Workshops begegneten die Kinder über ein Bilderbuchkino dem Märchen der aus Hanau stammenden Gebrüder Jacob und Wilhelm Grimm. Schnell gewannen sie Zugang zu der traditionellen Geschichte und konnten diese selbst nacherzählen.
Während des Kunstprojekts gestalteten die Kinder in zwei Kleingruppen geteilt das Märchen individuell und zeigten zum Schluss zwei individuelle Aufführungen vor begeistertem Publikum. Jedes Kind gestaltete hierbei eigene Figuren. Durch differenziert umfangreiche Sprech- und Spielrollen wurde es möglich, dass jedes Kind entsprechend seinem Sprachvermögen sich selbst als Schauspieler aktiv erleben konnte.
Schwerpunkt der künstlerischen Auseinandersetzung war Gestaltung des Bühnenbildes und einer großen Anzahl von Stabfiguren, Menschen und zahlreichen Tieren. An den weiteren Tagen musste gemeinsam das Bühnenbild gestaltet werden, wobei die Kinder das Zeichnen mit Öl- und Aquarellkreide für die einzelnen Elemente der Landschaft sowie die Mühle mit einem großen Wassermühlrad und einem Bach davor erlernten. Hinter dem Haus erstreckte sich eine hügelige Landschaft mit Bäumen. Beim Ausmalen des um Wirtshaus und Dorf ergänzten Bühnenbildes malten die Kinder dieses farbig mit Gouachefarben aus. Hierbei zeigte Christiane Leuner den hochmotivierten Kindern verschiedene Techniken, Tupfen oder großflächiges Ausmalen. Außerdem machte sie auf die richtige Handhabung der Pinsel aufmerksam sowie auf verschiedene Mischtechniken. Das Erarbeiten und Einüben des szenischen Spiels mit dem deutlichen, lauten und betonten Sprechen vervollständigten das künstlerische Wirken der Kinder. Dabei musste jedes Kind nicht allein auf seinen Part achten, sondern als Teil einer Gesamtaufführung mit den Stabfiguren galt es allen anderen Kindern gegenüber aufmerksam und hilfsbereit zu sein.
Sowohl die anderen zweiten Klassen als auch das Publikum bei der Vernissage der Kunstgrundschule staunten nicht schlecht über das riesige Bühnenbild und es gab viel Applaus für die künstlerische Darbietung der Kinder der Klasse 2a. Emir sprach mit seinem Fazit der gesamten Klasse aus dem Herzen, als er sich bei Frau Leuner bedankte: „Danke, dass du dir die Zeit genommen und das mit uns gemacht hast.“
Anne Scherf