Landkreis Miltenberg gut vorbereitet auf die Afrikanische Schweinepest

Landkreis Miltenberg gut vorbereitet auf die Afrikanische Schweinepest
Mit diesem Team ist der Landkreis Miltenberg auf eventuelle Fälle der Afrikanischen Schweinepest gut vorbereitet (von links) Jagdberater Horst Feyrer, Inka Klein (stellvertretende Leiterin des Veterinäramts), Pia Plappert (Leiterin Abteilung Sicherheit und Ordnung), Marcel Fleckenstein (Sachgebietsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung), Sabine Dobler-Stegmann (Leiterin Untere Jagdbehörde), Landrat Jens Marco Scherf und Jagdberater Michael Huber. Foto: Winfried Zang

Dank guter Zusammenarbeit des Veterinäramts, der Abteilung Sicherheit und Ordnung sowie dem Sachgebiet Öffentliche Sicherheit und Ordnung und der Unteren Jagdbehörde ist der Landkreis Miltenberg gut auf eventuell auftretende Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorbereitet. Bei einem Gesprächstermin mit den Verantwortlichen hob Landrat Jens Marco Scherf am Dienstag, 13. August, zudem die wichtige Rolle der ehrenamtlichen Jagdberater Horst Feyrer und Michael Huber sowie der Jägerschaft im Landkreis hervor.

Auch wenn Fälle der Afrikanischen Schweinepest in den benachbarten Landkreisen Darmstadt-Dieburg (Hessen) und Rhein-Neckar (Baden-Württemberg) erfasst wurden, blieb der Landkreis Miltenberg bislang verschont. Die seit letzter Woche laufende Schwarzwild-Fallwildsuche mit Suchhunden und Hundeführern im Raum Mömlingen brachte bislang keinen einzigen Schwarzwildkadaver ans Tageslicht, in der laufenden Woche wurde die Suche nun in den Raum Kirchzell verlagert.

„Im Landkreis Miltenberg wurden umfassende präventive Maßnahmen gegen die ASP getroffen“, versicherte Landrat Jens Marco Scherf. Für den Fall der Fälle sei auch ein Sonderalarmplan erstellt worden, ergänzten Pia Plappert (Leiterin Abteilung Sicherheit und Ordnung) und Marcel Fleckenstein (Sachgebietsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung). Vor einigen Jahren wurde zudem im Landkreis Miltenberg geübt, wie mit gefundenem verendetem Schwarzwild umgegangen werden muss. Auch habe eine länderübergreifende Übung mit Hessen und Baden-Württemberg stattgefunden, wusste der Landrat.

In der aktuellen Situation sei er sehr froh, in den Jagdberatern Horst Feyrer und Michael Huber ausgewiesene Fachleute an seiner Seite zu haben, lobte der Landrat den Einsatz der Experten, die den Landkreis in jagdlichen Angelegenheiten beraten. Auch die Jägerschaft arbeite sehr gut mit, freute sich der Landrat. Das unabhängige Agieren der Jagdberater sei sehr wichtig, stellte Scherf fest. Einig waren sich Huber und Feyrer darin, dass man aktuell nicht nachlassen dürfe, das Schwarzwild unter dem Aspekt der Waidgerechtigkeit zu bejagen. Das liege auch im Interesse der Jägerschaft, denn damit begrenze man damit Schäden auf den landwirtschaftlichen Flächen.

Landrat Jens Marco Scherf sprach den Jägern für ihre Arbeit nicht nur ein dickes Lob aus, sondern brachte auch einen anderen Aspekt der Jagd ins Spiel: Wildschweinfleisch schmecke sehr gut und sei eine regionale Delikatesse. „Der Wille, Schwarzwild zu bejagen ist groß“, stellte Horst Feyrer fest und bedankte sich bei der Jägerschaft, die sich in hohem Maß engagiere. Vergessen dürfe man Huber zufolge zudem nicht, dass es seit mehreren Jahren Wildkonfiskat-Sammelstellen im Landkreis gibt, in die bislang rund 135 Tonnen nicht verwertbares Wildmaterial verbracht wurden, das sonst im Wald gelandet wäre.

Wichtig für Schweinehalter: Aktuell liegt die zweite Allgemeinverfügung im Landkreis Miltenberg bezüglich der ASP vor. Diese verpflichtet alle Halterinnen und Halter von Hausschweinen, bei verendeten oder notgetöteten Tieren unverzügliche eine sogenannte EDTA-Blutprobe abzunehmen. Die Probe muss zusammen mit dem ausgefüllten Untersuchungsantrag dem Veterinäramt des Landkreises Miltenberg zur virologischen Untersuchung übermittelt werden. Die Allgemeinverfügung ist in einer Kurzfassung am Landratsamt ausgehängt, auf der Homepage unter www.landratsamt-miltenberg.de ist die komplette Fassung zu lesen.

Bereits seit dem 21. Juni 2024 gilt eine Allgemeinverfügung (geändert per Allgemeinverfügung vom 14.08.2024), wonach jedes gesund erlegte Wildschwein getestet werden muss; Jäger müssen jedes krankheitsauffällige sowie jedes verendet aufgefundene Stück Schwarzwild unverzüglich melden. Dafür wurde eine ASP-Hotline unter Telefon 09371/501-767 eingerichtet, die an sieben Tagen in der Woche von 9 bis 17 Uhr besetzt ist. Außerhalb dieser Zeiten sollen Funde der Polizei gemeldet werden.

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