LAG-Steuerkreis sagt Ja zu fünf Projekten
Der Steuerkreis der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Main4Eck hat in seiner Sitzung am Montag, 2. Dezember, im großen Sitzungssaal des Miltenberger Landratsamt über die Umsetzung von fünf Projekten final entschieden. Nun verbleibt noch eine Restsumme von 254.000 Euro für Projekte in der laufenden Förderperiode.
LAG-Vorsitzender Landrat Jens Marco Scherf leitete gleich zum ersten Förderprojekt über, der Neugestaltung von Teilbereichen des Mainufers und des Ortskerns in Niedernberg. Während die Gestaltung des Dorfplatzes und des alten Friedhofs nicht Bestandteil des Förderprojekts sind, entfallen dagegen die Aufwertung der Areale des Bubenbads, des alten Fähranlegers und des sogenannten Eisbrechers auf das LAG-
Projekt, dessen Träger die Gemeinde Niedernberg ist. Zu rechnen ist mit voraussichtlichen Bruttokosten von 476.000 Euro, von denen die Gemeinde Niedernberg 236.000 Euro beisteuert. Aus LEADER-Mitteln sollen bis zu 240.000 Euro fließen.
Einstimmig sagte der Steuerkreis Ja zum Projekt LUNA-Park Mechenhard. Hier soll das Areal neben dem Kinderspielplatz erweitert und um eine parkähnliche Fläche ergänzt werden. Geplant sind beispielsweise Bänke, ein Bolzplatz mit Basketballkorb, die Aufwertung eines Spielplatzes sowie die Pflanzung von Hecken und Streuobstbäumen.
Ziel soll es sein, einen Platz mit hoher Aufenthaltsqualität für alle Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Träger des Vorhabens ist die Stadt Erlenbach. Die Bruttokosten werden sich vermutlich auf 73.699 Euro belaufen. Aus LEADER-Mitteln fließen bis zu 37.159 Euro, der Rest wird durch Eigenmittel der Stadt Erlenbach von 20.000 Euro und Spenden von 16.540 Euro gedeckt.
Ein spannendes Projekt ist die Freizeitanlage unter der Miltenberger Martinsbrücke, das von der Stadt Miltenberg getragen und in interkommunaler Kooperation mit dem Markt Bürgstadt umgesetzt wird. Es geht darum, auf der Fläche eine Freizeitanlage unter anderem mit Pumptrack, Skate-Anlage, einem Calisthenics-Bereich (Fitness) und Balancierbalken sowie einen Aufenthaltsbereich mit Picknickareal zu schaffen. Gerechnet wird mit Bruttokosten von 560.532 Euro, von denen die Stadt Miltenberg 221.035 Euro beisteuert. LEADER-Mittel von 250.000 Euro ergänzen die Finanzierung. Auch hier sagte der Steuerkreis einstimmig Ja.
Änderungen haben sich beim Vorhaben Schlaraffenburger Streuobstprojekt 2030 ergeben, wie LAG-Managerin Elisabeth Kluin erklärte. Ziel des Projektes sei es, das Streuobstprojekt für die Herausforderungen des Streuobsterhalts für das nächste Jahrzehnt gut aufzustellen. So ist geplant, mehr Streuobstwiesen in die Nutzung zu bringen und diese zu pflegen. Das Vorhaben war ursprünglich als ein einziges Projekt geplant, das in Kooperation mit der LAG Spessart realisiert werden sollte. Allerdings habe das zuständige Amt in Bad Neustadt Bedenken gehabt und denjenigen Projektbestandteil, der sich mit Geräteanschaffungen und deren Ausleihmöglichkeit befasst, als „produktives Projekt“ eingestuft. Dies hatte zur Folge, dass das Projekt in zwei Teile aufgesplittet werden musste.
So wird der „Schlaraffenburger Streuobst-Gerätepool“ nur noch mit 40 Prozent der Nettokosten gefördert. Das heißt bei einer Bruttosumme von 86.168 Euro, dass LEADER mit bis zu 28.964 Euro fördert und der Rest von der Schlaraffenburger gemeinnützigen GmbH (43.446 Euro plus Vorsteuerrückerstattung von 13.758 Euro) getragen werden muss. Da es sich um ein Kooperationsprojekt mit der LAG Spessart handelt, werden die
Förderkosten geteilt: Beide LAGn steuern von den 28.964 Euro jeweils 14.482 Euro bei.
Der Teil des Schlaraffenburger-Streuobstprojekts, der sich mit dem langfristigen Erhalt der landschaftsprägenden Streuobstwiesen befasst, wird wie geplant mit 70 Prozent gefördert. Von den insgesamt 188.769 Euro Kosten werden die beiden LAGn Main4Eck und Spessart jeweils 64.739 Euro beitragen, der Rest setzt sich aus einer Vorsteuererstattung von 3.800 Euro und einem Eigenanteil der Schlaraffenburger gGmbH in Höhe von 55.491
Euro zusammen.
Angesichts der geringen zur Verfügung stehenden Fördermittel von 254.000 Euro bat die LAG-Managerin alle Steuerkreismitglieder, sich Gedanken darüber zu machen, wie man mit dieser Summe in den nächsten beiden Jahren umgehen soll. Viele weitere Anfragen lägen dem LAG-Management vor, verdeutlichte Kluin das große Interesse an LEADER-Förderungen. Man müsse aber einen Weg finden, mit den wenigen Finanzmitteln sinnvoll
umzugehen, stellte sie fest. So bemühe sich das Management beispielsweise, für Projektideen andere Fördermöglichkeiten zu finden, um das LAG-Budget zu schonen.
Einstimmig sprach sich der Steuerkreis dafür aus, den Finanzplan zu ändern, damit Projekte in allen Entwicklungszielen beschlossen werden können. Sollten sich künftig Änderungen im Hinblick auf die Entwicklungsziele ergeben, müsse der Finanzplan erneut aktualisiert werden, so Kluin.
Sie wies weiter darauf hin, dass über die Internetseite der LAG unter www.main4eck.de/ mittlerweile Formulare bereitstehen, mit denen Interessierte Räume des Eschauer Hauses der Regionalentwicklung (EHRE) für Veranstaltungen buchen können.
Auf dieser Internetseite sind auch alle weiteren Informationen zu den LAG-Förderprojekten einsehbar.