Kreistag sagt Ja zur Fachschule für Umwelttechnik

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Foto: Winfried Zang

Sollte das Kultusministerium zustimmen, wird es an der Berufsschule Miltenberg-Obernburg eine Staatliche Fachschule für Umwelttechnik und regenerative Energien geben. Der Kreistag zeigte sich am Montag, 16. Dezember, von dem von Berufsschulleiter Alexander Eckert angestoßenen Vorhaben sehr angetan – auch weil der finanzielle Einsatz des Landkreises überschaubar ist.

Eckert hatte die Pläne in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bildung und Soziales vorgestellt und war schon in diesem Gremium auf Zustimmung gestoßen. Die wichtigsten Punkte in Kürze: Das Berufsbild eines Umwelttechnikers ist zukunftsträchtig, eine vergleichbare Schule gibt es in Unterfranken nicht; die nächste bayerische befindet sich in Erlangen. Die Personalkosten übernimmt der Freistaat, die Räume für den Studiengang sind in Miltenberg vorhanden und nach Rücksprache mit den Gymnasien in Miltenberg und Erlenbach können die dortigen Chemieräume mitgenutzt werden. Die Studierenden könnten im Haus Dux in Miltenberg untergebracht werden, informierte der Schulleiter auf Nachfrage aus dem Gremium. Die Schulleitung hatte ausgerechnet, dass für den Landkreis lediglich geschätzt 15.000 Euro an Sach- und Betriebskosten anfallen würden. Aus dem Gremium waren ausschließlich positive Rückmeldungen zum geplanten Studiengang zu vernehmen. Dieser biete die Chance, junge Menschen wohnortnah in einem gefragten Berufsbild auszubilden und ihnen auch später Arbeitsplätze in der Region anzubieten, so eine Stimme aus dem Kreistag. Sollte das Kultusministerium zustimmen, könnte die Berufsschule damit beginnen, für den Studiengang werben, so Alexander Eckert. Ob der Studiengang zum Wintersemester 2025/2026 beginnen kann, könne er zurzeit nicht einschätzen, so Eckert. Der Kreistag signalisierte am Ende einstimmig Bereitschaft, die Sachaufwandsträgerschaft für eine Staatliche Fachschule für Umwelttechnik und regenerative Energien zu übernehmen.

In Joachim Schneider (Bündnis 90/Die Grünen) hat der Kreistag ein neues Mitglied
Stellvertretender Landrat Bernd Schötterl (links) nahm Joachim Schneider den Amtseid als neues Kreistagsmitglied ab. Foto: Winfried Zang

In Joachim Schneider (Bündnis 90/Die Grünen) hat der Kreistag ein neues Mitglied. Im verkürzten Verfahren wurde er vom Kreistag einstimmig als Nachfolger der zurückgetretenen Sabine Stellrecht-Schmidt bestätigt und vom stellvertretenden Landrat Bernd Schötterl vereidigt. Schneider wurde ausgewählt, nachdem bei Landrat Jens Marco Scherf als regulärem Listennachfolger ein Amtshindernis besteht und die nächste Listennachfolgerin Heidi Weber das Ehrenamt ablehnte. Im Zuge der Neuzusammensetzung der Fraktion ergaben sich zudem Änderungen in den Ausschüssen. So wird Schneider unter anderem Mitglied im Ausschuss für Energie, Bau und Verkehr, wo er die Nachfolge von Sabine Stellrecht-Schmidt übernimmt.

Stellvertretender Landrat Bernd Schötterl gab bekannt, dass sich in der Fraktion der Freien Wähler der Vorsitz geändert hat: Statt Thomas Zöller ist es nun Michael Schüssler.

Am Ende der Sitzung stellte stellvertretender Landrat Bernd Schötterl in seinen Worten zum Jahresschluss fest, dass er unterstelle, dass jeder und jede politisch Aktive – egal ob ehrenamtlich oder im Hauptberuf – stets das Beste wolle. Wenn man gemeinsam Ziele erreichen will, gelinge das aber dauerhaft und nachhaltig nur dann, „wenn man Menschen gerne bestimmt in der Sache, aber immer menschlich und freundlich auf Augenhöhe gegenübertritt.“ Sonst, so Schötterl, gehe „jedes noch so hell lodernde Feuer der Gemeinsamkeit für immer unter dem Geröll von Besserwisserei, Arroganz, mutwilliger Konfrontation und teils persönlicher Angriffe verschüttet.“ Man könne gerne intensiv ringen und diskutieren, aber die Aussprache müsse durch gegenseitigen Respekt und Inhalte geprägt sein – und nie persönlich angreifend und verletzend.
Man müsse immer wieder dazu bereit sein, mit jedem zu diskutieren und sich nicht überreden, sondern wirklich überzeugen lassen, in welche Richtung man rudern soll. Der Bundestag sei hierfür kein gutes Beispiel, denn hier gehe oft sachlich viel zu wenig vorwärts und es gehe nur noch darum, den anderen bloßzustellen. Ein gutes Miteinander sei angesichts der schwierigen politischen und gesetzgeberischen Rahmenbedingungen umso wichtiger. Dennoch „können wir gemeinsam einen stabilen Rahmen für das Bild unserer Zukunft, für die Zukunft unserer Gesellschaft als Ganzes und für unsere freiheitliche Demokratie schaffen, wenn wir alle an einem Strang ziehen“, zeigte sich Schötterl überzeugt. Er dankte allen Kreisrätinnen und Kreisräten und Landrat Jens Marco Scherf sowie der Verwaltung, die in den letzten Jahren schier Übermenschliches habe leisten müssen. Ebenso hob er alle ehrenamtlich Engagierten und die Verantwortlichen in den caritativ und sportlich engagierten Vereinen, die Beschäftigten in den Bildungs-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen sowie alle Menschen, die für die Sicherheit sorgen, hervor.

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