Gute Lösung für Radweg Kirchzell – Amorbach gefunden
Gute Nachricht für alle, die zwischen Amorbach und Kirchzell das Rad nutzen: Der Ausschuss für Energie, Bau und Verkehr hat am Dienstag, 18. April, grünes Licht für den Radwegausbau im Rahmen des Landkreis-Radverkehrskonzeptes gegeben. Für die Umsetzung wird ein zeitlicher Rahmen von rund einem Jahr geplant, kosten soll der Ausbau rund 1,1 Millionen Euro zuzüglich Grunderwerb von rund 1.500 Quadratmetern.
Im Ausschuss hatte man zunächst darüber nachgedacht, den Weg mit Mitteln aus der Förderrichtlinie „Stadt und Land“ auszubauen. Das hätte den Charme gehabt, dass bis zu 75 Prozent der Kosten vom Staat übernommen worden wären – allerdings hätte man den Weg auf der gesamten Länge gemäß den Empfehlungen für Radverkehrsanlagen (ERA) ausbauen müssen.
Da der Weg auf einem kleinen Teil zu schmal ist, hätte es umfangreiche Eingriffe in die Topographie gebraucht, was auch die Dauer der Umsetzung auf bis zu drei Jahre verlängert hätte. Zudem ist das Programm nur bis Jahresende geöffnet, ob es weitergeht, steht in den Sternen.
Da war es keine Überraschung, dass der Ausschuss einer anderen Variante den Vorzug gab, die Nils Eilbacher vom Ingenieurbüro Eilbacher dem Gremium präsentierte. Der Weg vom Kirchzeller Ortsteil Buch bis zum Bubenweg wird demnach neu asphaltiert, ebenso der bestehende Radweg auf dem Bubenweg. An einer Natursteinmauer ist der Weg allerdings nicht 2,5 Meter zuzüglich Banketten breit, wie es die ERA-Vorgaben fordern. Diese Tatsache verhindert die staatliche Förderung. Auf dem Abschnitt des bestehenden Forst- und Wirtschaftswegs bis zum Kreisaltenheim sind Steigungen von bis zu acht Prozent zu meistern, weshalb eine Ruhefläche eingerichtet werden soll. Im weiteren Verlauf des Radwegs über die Herzogin-von-Kent-Straße bis zur Debonstraße sind keine Maßnahmen notwendig.
Insgesamt bietet die Lösung die Vorteile, dass der vorhandene Weg genutzt werden kann, nur vereinzelt gerodet werden muss und das Projekt voraussichtlich binnen eines Jahres umgesetzt werden kann. Einer etwas günstigeren Lösung (962.000 Euro) erteilte das Gremium eine Absage, da eine hierbei geplante doppellagige Tränkdecke nicht so haltbar und alltagstauglich ist wie ein Ausbau in Asphalt. Eine andere Trassenführung – etwa entlang der Staatsstraße – sei aus verschiedenen Gründen leider nicht möglich, bedauerten sowohl Kreisbaumeister Andreas Wosnik wie auch der Radverkehrsbeauftragte des Landkreises, Tim Haas. Beide wie auch Landrat Jens Marco Scherf zeigten sich jedoch mit der nun gefundenen Lösung sehr zufrieden. „Der Weg hat ein hohes Potenzial“, glaubt Landrat Jens Marco Scherf und verweist nicht nur auf den Alltags- und Schülerverkehr, sondern auch auf die touristische Nutzung.
Nun soll das Projekt möglichst kostengünstig umgesetzt und gemeinsam mit den Kommunen Amorbach und Kirchzell bearbeitet werden, der Grunderwerb ist zu klären und das Kreisbauamt will weiter versuchen, Fördertöpfe zu finden.