Großbrand in Elsenfeld verursacht hohen Sachschaden

Brand im Elsenfelder Industriegebiet
Ein Brand im Elsenfelder Industriegebiet beschäftigte am Donnerstag 150 Einsatzkräfte der Feuerwehr. Foto: Albert Klug

Ein Großbrand in einem Recycling-Unternehmen im Elsenfelder Industriegebiet hat am Donnerstag über viele Stunden rund 150 Einsatzkräfte der Feuerwehren beschäftigt. Ein Mitarbeiter des betroffenen Unternehmens, der am frühen Morgen zum Winterdienst ausrücken wollte, hatte den sich schnell ausbreitenden Brand in einer Lagerhalle entdeckt und sofort Alarm geschlagen.

Um 4.35 Uhr waren die ersten Feuerwehren vor Ort und begannen mit dem Löscheinsatz, konnten das Abbrennen einer Lagerhalle aber nicht verhindern. Sie schafften es jedoch, den Brand von Nachbargebäuden fernzuhalten. Wie Bilder einer Überwachungskamera zeigten, war der Brand vermutlich durch Selbstentzündung in einem Müllhaufen in der Lagerhalle entstanden. Nachdem extrem große Mengen Löschwasser gebraucht wurden, die nicht komplett über Hydranten bereitgestellt werden konnten, musste eine rund 400 Meter lange Schlauchleitung zum Baggersee einer benachbarten Kiesgrube gelegt werden. Damit der Betrieb in dem Kieswerk weitergehen konnte, stellte die Feuerwehr aus Mühlheim am Main hierfür eine Schlauchbrücke bereit.

Nachdem bereits kurze Zeit nach dem Eintreffen der alarmierten Wehren klar war, dass es mehr Unterstützung braucht, wurden weitere Feuerwehren nachalarmiert. Unter Leitung der Kreisbrandinspektoren Hauke Muders und Albert Klug waren bis zu 150 Feuerwehrleute der Wehren aus Elsenfeld, Rück-Schippach, Eichelsbach, Erlenbach, Großwallstadt, Niedernberg, Obernburg und Wörth im Einsatz, dazu die Werkfeuerwehr des ICO sowie die Wehren aus Collenberg und Miltenberg.

Brand im Elsenfelder Industriegebiet
Brand im Elsenfelder Industriegebiet Foto: Albert Klug

Aufgrund des Brandes kam es zu einer starken Rauchentwicklung, sodass über die Smartphone-App Katwarn und NINA Alarm ausgelöst wurde. Die Bewohnerinnen und Bewohner der umliegenden Kommunen wurden gebeten, ihre Fenster und Türen zu schließen sowie Lüftungen und Klimaanlagen auszuschalten. Eine Gesundheitsgefährdung durch Schadstoffe konnte die Feuerwehr aufgrund von Messungen aber ausschließen. Auch die Bahnfahrenden waren vom Rauch betroffen, denn die Westfrankenbahn stellte den Bahnverkehr auf der Maintalstrecke teilweise ein.

Die starke Rauchentwicklung hatte zudem Auswirkungen auf die Müllabfuhr: Um zu verhindern, dass die Müllwerker den Rauch bei ihrer körperlich schweren Arbeit einatmen, wurde die Abfuhr zunächst eingestellt und sollte gegebenenfalls am Nachmittag wiederaufgenommen werden. Im Ortsteil Rück-Schippach wurde der Müll regulär abgefahren. Sollte die Abfuhr in Elsenfeld am Donnerstag nicht abgeschlossen werden können, wird diese vermutlich am Samstag, 25. Januar, nachgeholt. Die kommunale Abfallwirtschaft wird das weitere Vorgehen hierzu kommunizieren. Um Fragen aus der Bevölkerung zu beantworten, richtete das Landratsamt zudem ein Bürgertelefon ein.

Die genaue Brandursache wird nun von der Kriminalpolizei ermittelt, von Fremdverschulden kann nach ersten Erkenntnissen nicht ausgegangen werden. Beim Brand, so schätzt Kreisbrandinspektor Albert Klug, dürfte es zu einem Schaden von über zwei Millionen Euro gekommen sein. Die Löscharbeiten selbst waren nach rund zwei Stunden beendet, die Nacharbeiten der Feuerwehren werden wohl bis in den Nachmittag hinein andauern.

Auch Landrat Jens Marco Scherf war vor Ort und ließ sich von Kreisbrandinspektor Albert Klug über die Situation informieren. Er zeigte sich beeindruckt vom schnellen und effektiven Einsatz der Feuerwehren und dankte den Aktiven für ihre hohe Einsatzbereitschaft.

Das Landratsamt Miltenberg bittet alle Bürgerinnen und Bürger, aber auch alle öffentlichen Einrichtungen wie etwa Schulen, Kindergärten und Seniorenheime, sich über die anerkannten Warnapps – etwa Katwarn und NINA – über die weitere Entwicklung zu informieren. Wichtig ist dabei, in den App-Einstellungen den korrekten Standort des Nutzers einzugeben, denn die Warnungen erfolgen standortbezogen, und regelmäßig die Einstellungen überprüfen.

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