Glasbodenarbeiten in der Untermainhalle sollen Ende Juli beginnen

Foto: Winfried Zang

An den Baustellen des Landkreises sowie bei den Planungen für Bauvorhaben geht es voran, so die Botschaft von Kreisbaumeister Andreas Wosnik in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Energie, Bau und Verkehr am Donnerstag, 13. Juli, im Landratsamt. Sehr gut vorangeschritten seien die Vorarbeiten für den Einbau des Glasbodens in der Untermainhalle Elsenfeld, vermeldete Roland Dittrich vom Kreisbauamt.

Nachdem der Auftrag zur Erneuerung des Sportbodens an die Firma ASB Glassfloor erteilt war, seien auch die ergänzenden Gewerke an Firmen aus Erlenbach und Elsenfeld vergeben worden. Dittrich ging auf die Arbeiten ein, die bereits im Frühjahr mit dem Abbruch des Bodens begonnen haben und die mittlerweile abgeschlossen sind. Anschließend wurde mit dem Einbau der Fußbodenheizung begonnen. Dieser Auftrag war für 144.604 Euro vergeben worden und liegt somit rund 23.600 Euro über der fortgeschriebenen Kostenschätzung. Dazu kamen Dittrich zufolge weitere nicht eingeplante 4.200 Euro für das Versetzen von Bodenhülsen und Kosten von 2.000 Euro für Arbeiten durch eigenes Personal. Mit Bildern zeigte Dittrich den Baufortschritt und erklärte die Verlegung der Fußbodenheizung, die am Ende eine Energieeinsparung von rund 30 Prozent gegenüber der letzten Heizung bringen soll. Da das benötigte Material für den Glasboden erst Ende Juli kommt, rechnet er mit dem Fortgang der Arbeiten am 31. Juli. Mit den avisierten Kosten von rund 1,9 Millionen Euro dürfe man nach jetzigem Stand gut hinkommen, glaubt Dittrich. Landrat Jens Marco Scherf freut sich bereits jetzt auf den Tag des Sports am 24. November, der erstmals auf dem neuen Boden der Halle stattfinden wird. Der TV Großwallstadt könne vermutlich sein zweites Heimspiel der nächsten Saison auf dem neuen Boden absolvieren, glaubt Scherf.

Äußerst zufrieden mit dem bauausführenden Generalunternehmer Adam Hörnig zeigte sich der Kreisbaumeister beim Bau der Zweifachturnhalle an der Main-Limes-Realschule. Gegenüber der Entwurfsplanung habe es einige Änderungen gegeben, trug Wosnik vor. Das betreffe beispielsweise die Bodenplatte und die Abdichtung, Anpassungen bei den Entwässerungsrohren und Schächten. Die Sportbodenheizung werde nicht als eigenes Gewerk erfolgen, sondern gemeinsam mit dem Einbau des Sportbodens durch den Generalunternehmer, die Hebeanlagen werden in Kombination mit den Schächten eingebaut. Wosnik zeigte auf, dass in der Halle zum größten Teil Holz verwendet wird, um dem Gedanken der Nachhaltigkeit, aber auch der Robustheit zu entsprechen. Auch optisch seien die verwendeten Materialien sehr angenehm, zeigte er mit Farbbeispielen. Böden in hellbeige und einem hellen Blau sind geplant, die Türblätter werden farbig gestaltet. Die Schule wird bei der Auswahl der Materialien und Farben ebenfalls beteiligt, versicherte Wosnik. Die Fußbodenheizung ließe sich mit niedrigen Temperaturen betreiben und sei deshalb ein Beitrag zur Energiewende. Die Arbeiten in Obernburg liegen im Zeitplan, im September sollen die Holzbauarbeiten beginnen. An den Kosten hat sich Wosnik zufolge nur minimal etwas geändert.

Zu den Arbeiten im Rahmen des Schulbauprogramms III an der Berufsschule Miltenberg und Obernburg gab Wosnik bekannt, dass die Planungsleistungen für die Konkretisierung des Bedarfes (sogenannte Leistungsphase Null) für 83.181 Euro vergeben worden seien. In Nutzerworkshops sollen Architekten und Pädagogen gemeinsam pädagogischen und räumlichen Anforderungen zusammentragen und vertiefen. Dabei werden Schule, Landratsamt und Planer die Entwicklung von Nutzungsszenarien und Organisationsmodellen für eine pädagogisch-räumliche Konzeption erarbeiten. Daraus soll ein belastbares Raum- und Funktionsprogramm für beide Standorte resultieren, das auch die Grundlagen für die Auslobung eines Architektenwettbewerbs für den Standort Miltenberg bildet.

Zur Sanierung der beiden Sporthallen des Hermann-Staudinger-Gymnasiums Erlenbach erläuterte der Kreisbaumeister, dass die beiden großen Sporthallen erhalten werden, die Fassade erneuert wird und neue Technik eingebaut wird. So werden für jede Halle zwei Umkleiden und Sanitärräume errichtet, das Atrium wird geschlossen. Darauf wird in einer Einhausung die Technikzentrale Platz finden. Weiter vorgesehen sind im Erdgeschoss ein Nebenraum, ein Flur zum hinteren Umkleidebereich, zwei Lehrer-Umkleiden sowie Toiletten und ein Putzmittelraum. Im hinteren Bereich wird es zwei Geräteräume geben, auch soll ein neuer, normgerechter Kraftraum gebaut werden. Der Mehrzweckraum bleibt erhalten, ein weiterer Ausgang soll auch als zweiter Fluchtweg dienen. Bei der Fassadengestaltung will man auf die Farben zurückgreifen, die am Hauptgebäude verwendet werden. Da die Halle zurzeit über das Hauptgebäude mit Wärme aus einer Gasheizung versorgt wird und man diese noch recht neue Versorgung nicht außer Dienst stellen will, werden auch die Heizflächen in der Halle für eine Niedertemperaturheizung ausgelegt. Die im Rahmen des PV-Programms des Landkreises bereits aufgebauten Photovoltaikanlagen werden vorerst nicht durch weitere Module auf den Hallen ergänzt, jedoch entsprechend vorgerüstet. Der Kreisbaumeister begründete dies damit, dass die Anlage auf dem HSG noch viele Reserven habe. Der auf der Halle erzeugte Strom müsste sonst eingespeist werden. Eine Anlage lohne sich aber nur, wenn der erzeugte Strom selbst verbraucht wird, so Wosnik.

Mainquerungen: Zu den Zeitungsberichten über mögliche Brückenquerungen im Landkreis erklärte der Kreisbaumeister auf Anfrage aus dem Gremium, dass es dabei zunächst um Machbarkeitsstudien geht. Das könnten laut dem Landrat Brücken sein, aber auch anderen Lösungen wie etwa Solarfähren seien denkbar. Andreas Wosnik wird die Ideen noch in den Gemeinderäten in Bürgstadt und Klingenberg vorstellen. Er freute sich, dass die bisher von ihm besuchten Gemeinden großes Interesse gezeigt hätten.

Hitzeschutzpläne: Auf Anfrage aus dem Ausschuss erklärte Landrat Jens Marco Scherf, dass die Erstellung von Hitzeschutzplänen gesetzlich vorgeschrieben eine Aufgabe der Kommunen sei. Wenn diese den Landkreis etwa um Unterstützung bei der Koordination bitten sollten, werde der Kreis sicher helfen.

Notunterkunft: Zur Frage nach der geplanten Notaufnahme in der Breitendieler Straße in Miltenberg erläuterte der Landrat, dass der Landkreis hier nicht im eigenen Aufgabenbereich tätig werde, sondern die Unterkunft im Auftrag des Freistaats anmieten wolle. Vom Landkreis werde verlangt, dass er 150 Plätze in Notunterkünften bereithalten müsse: Neben Röllfeld mit 60 Plätzen komme nun Miltenberg mit rund 100 Plätzen dazu. „Wir brauchen jede Woche 25 neue Plätze“, rechnete Scherf vor, das werde vermutlich bis Jahresende auch so bleiben. Der Landkreis wolle unter allen Umständen vermeiden, wieder Turnhallen bereitstellen zu müssen, sagte der Landrat. Sobald die Geflüchteten in der Notunterkunft ihre Bleibeberechtigung hätten, müssten diese sich auf dem freien Markt eine Wohnung besorgen. Das aber sei problematisch: Der allgemeine Bedarf an sozialem Wohnraum sei viel höher als der tatsächlich vorhandene Wohnraum, bedauerte er.

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