Gerlach verleiht Auszeichnung für besonderes Engagement bei Digitalisierung
Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach hat am Freitagnachmittag im Landratsamt dem Landkreis Miltenberg eine Auszeichnung für besonderes Engagement bei der Digitalisierung überreicht. Der Landkreis darf sich als „Digitales Amt“ bezeichnen, da er mindestens 50 kommunale und zentrale Online-Verfahren im sogenannten BayernPortal verlinkt hat. Der Markt Eschau und die Gemeinde Dorfprozelten haben Förderbescheide aus dem Förderprogramm „Digitales Rathaus“ erhalten, um die Digitalisierung weiter vorantreiben zu können.
Im großen Sitzungssaal des Landratsamts nahmen Landrat Jens Marco Scherf, Eschaus Bürgermeister Gerhard Rüth und Dorfprozeltens Bürgermeisterin Lisa Steger die Auszeichnung bzw. die Förderbescheide entgegen. Das Landratsamt Miltenberg erhielt ein Schild mit der Aufschrift „Digitales Amt“, ein Online-Signet für ihre Website und wird auf der Website des Ministeriums veröffentlicht. Für die Digitalministerin ist die Digitalisierung der Verwaltung eine der wichtigsten Aufgaben der bayerischen Kommunen in den nächsten Monaten. Mit dem Prädikat „Digitales Amt“ wolle der Freistaat nicht nur das Engagement der Gemeinden, Städte und Landkreise würdigen, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass sie viele Anliegen bereits online erledigen können.
Gerlach dankte dem Landkreis sowie den Gemeinden Eschau und Dorfprozelten für ihr Engagement, denn nur durch die Mitarbeit von Kommunen könne die Digitalisierung vorankommen. Es sei wichtig, dass Kommunen die Wichtigkeit von digitalen Verwaltungen erkennen, sagte die Digitalministerin. Viele Bürgerinnen und Bürger erwarteten, dass sie neben Einkäufen und Buchungen im Internet auch Verwaltungsleistungen online erledigen könnten. In den letzten zwei, drei Jahren sei hier extrem viel passiert, so Gerlach.
Für Landrat Jens Marco Scherf ist es wichtig, dass nicht nur die Bürgerinnen und Bürger von der digitalen Verwaltung profitieren, sondern dass auch die Prozesse im Landratsamt vereinfacht und effizienter gestaltet werden. Angesichts von etwa 1.500 verschiedenen Prozessen alleine im Landratsamt sei deutlich, dass die Digitalisierung eine Gemeinschaftsaufgabe sei. Die Kommunen seien nicht in der Lage, alles selbst zu digitalisieren, der informelle Austausch sei ebenso wichtig wie das Instrument des digitalen Werkzeugkastens, aus dem sich Behörden bedienen können.
Eine große Rolle spiele auch die IT-Sicherheit und der Schutz der Daten, sagte der Landrat, und verwies auf die Kooperation des Landkreises mit den Gemeinden und Städten.
Auch im Namen seiner Bürgermeisterkollegin Lisa Steger stellte Bürgermeister Gerhard Rüth fest, dass alle Maßnahmen mit Maß und Ziel erfolgen müssten, denn in den Gemeinden seien die Ressourcen knapper als in den Landkreisen und großen Städten. Für viele Menschen sei der persönliche Kontakt nach wie vor wichtig, wollte Rüth auch das analoge Miteinander nicht missen. Der persönliche Kontakt sei häufig wichtig, stimmte Judith Gerlach zu, manche Routineprozesse aber seien digital viel einfacher und schneller umzusetzen.
Das Bayerische Staatsministerium für Digitales unterstützt die Kommunen mit einer Vielzahl von Maßnahmen bei der Verwaltungsdigitalisierung. Mit dem Förderprogramm „Digitales Rathaus“ stehen insgesamt rund 42 Millionen Euro bereit. Gemeinden, Zusammenschlüsse von Gemeinden sowie Gemeindeverbände im Freistaat Bayern können diese Zuschüsse im Rahmen des Förderprogramms für die erstmalige Bereitstellung von Online-Diensten erhalten. Mit dem „Grundkurs Digitallotse“ vermittelt das Digitalministerium rechtliche und organisatorische Grundlagen zur kommunalen Digitalisierung.
Weitere Informationen zum Prädikat „Digitales Amt“ finden Interessierte im Internet unter www.stmd.bayern.de/themen/digitale-verwaltung/digitales-amt.