Geopunkt-Tafel informiert über Feuersalamander-Population

Mit einer großformatigen Geopunkt-Infotafel in der Dorfmitte des Eichenbühler Ortsteils Windischbuchen weisen der UNESCO Global Geopark Bergstraße-Odenwald, die Miltenberger Kreisgruppe des Bund Naturschutz, die Gemeinde Eichenbühl und die Untere Naturschutzbehörde am Miltenberger Landratsamt auf die örtliche Feuersalamander-Population hin und die Notwendigkeit, dieses Vorkommen zu schützen.

Gemeinsam haben die Akteure im Rahmen des Artenhilfsprogramms für den Feuersalamander die Tafel erstellt und mit vielen Informationen über die auffällig schwarz-gelb gefärbten Amphibien versehen. „Geburtshelfer“ der Tafel war Jäger Günter See, der die Tiere bemerkte und die richtigen Stellen informierte. Die Gemeinde Eichenbühl stellte nicht nur das Gelände im Ortsmittelpunkt für die Aufstellung der Tafel zur Verfügung, sondern richtete auch das Gelände durch Mitarbeiter des Bauhofs her, erklärte Bürgermeister Günther Winkler bei der Enthüllung der Infotafel am Freitag, 24. Februar. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde ließen sich diese Einweihung nicht entgehen, die mit Klängen der Miltenberger Jagdhornbläser eröffnet wurde.

Geopark-Vorstandsmitglied Landrat Jens Marco Scherf freute sich, dass mit solchen Projekten vor Ort die Ziele des UNESCO Global Geoparks mit Leben erfüllt werden. Die Organisation sehe sich insgesamt 17 Nachhaltigkeitszielen verpflichtet, darunter der Biodiversität.

Foto: Winfried Zang

Enthüllung der Geopark-Infotafel in Windischbuchen mit (von links) Landrat Jens Marco Scherf, Geopark-Geschäftsführerin Jutta Weber, Steffen Scharrer (Bund Naturschutz) und Bürgermeister Günther Winkler.

In Windischbuchen gebe es eine relativ große Feuersalamander-Population, sagte der Landrat, dennoch müsse man konstatieren, dass der Bestand von über der Hälfte aller in Bayern lebenden Amphibien bedroht sei. Mit der Tafel informiere man die Bevölkerung über diese lokale Besonderheit und trage so einen Teil zum Erhalt einer reichen Natur bei, freute sich Scherf. Es gehe insgesamt darum, mit der Natur so umzugehen, dass auch kommende Generationen noch ein Naturerlebnis hätten.

Geopark-Geschäftsführerin Jutta Weber zeigte sich überwältigt von den vielen Menschen, die der Enthüllung der Tafel beiwohnten. Um die Salamander-Vorkommen nach Günter Sees Hinweis zu erkunden, sei Geopark-Rangerin Sandra Weimer bereits seit Anfang 2021 unterwegs, sagte sie. So sei die Idee für ein gemeinschaftliches Projekt geboren worden, blickte sie zurück und wies unter anderem auf die angeordnete Geschwindigkeitsbegrenzung an der Kreisstraße 14 hin, die hoffentlich dazu beiträgt, den Feuersalamandern ein sicheres Überqueren der Straße zu ermöglichen. Schilder weisen zudem während der Wanderungszeit auf kreuzende Amphibien hin. Die Infotafel sei sehr gut geeignet, das Wissen über die Lurche zu vermitteln, fand sie.

Steffen Scharrer, Vorsitzender der Kreisgruppe des Bund Naturschutz, bezeichnete den Feuersalamander als „Wanderer zwischen zwei Welten“. Er bevorzuge feuchte Laub- und Mischwälder mit reichen Moos- und Krautschichten als Lebens- und Paarungsraum, zum Absetzen der fertigen Larven bräuchten die Lurche aber im zeitigen Frühjahr fließendes Quellwasser. Gefährdet werde der Feuersalamander stark vom Klimawandel: Immer heißere Sommer lassen die Wälder austrocknen, auch die Bäche versiegen zunehmend. Dazu komme eine Pilzkrankheit, die ganze Populationen auslöschen könne – und nicht zuletzt die Gefahr, beim Überqueren der Straße nachts und während der Dämmerung überfahren zu werden. Für Scharrer ist es deshalb wichtig, die Bevölkerung über diese Themen zu informieren und zu sensibilisieren. Wenn sich ein ganzes Dorf in Sachen Feuersalamander solidarisiere, sei das eine gute Grundlage zum Erhalt der Population, fand er. „Wenn Menschen ein wachsames Auge haben, dann ist es möglich, nachteilige Entwicklungen rechtzeitig so zu beeinflussen, dass der Feuersalamander dauerhaft überleben kann“, so Scharrer, ehe er gemeinsam mit Landrat Jens Marco Scherf, Bürgermeister Günther Winkler und Jutta Weber die Infotafel enthüllte.

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