Fluthilfemedaillen für 174 Feuerwehrleute

Fluthilfemedaillen für 174 Feuerwehrleute
Kreisbrandrat Martin Spilger, Landrat Jens Marco Scherf und Bürgermeister Gernot Winter (von rechts) überreichten die Fluthilfemedaillen des Landes Rheinland- Pfalz. Foto: Winfried Zang

Die Flutkatastrophe im Ahrtal hat im Juli 2021 gezeigt, dass Menschen in Krisensituationen zusammenhalten, dass Hilfskräfte unermüdlich schuften und dass die Solidarität groß ist. Unter den Helferinnen und Helfern, die wochenlang in der überfluteten Region geholfen haben, waren auch 174 Feuerwehrleute aus dem Landkreis Miltenberg. Am Donnerstag, 12. September, bekamen sie als Zeichen der Anerkennung Fluthilfemedaillen des Landes Rheinland-Pfalz überreicht.

In der Katastrophenschutzhalle des Landkreises in Großheubach hatten sich über 130 Feuerwehrleute zur Ehrung eingefunden, die nicht Anwesenden werden die Medaille bei einem der nächsten Feuerwehr-Ehrenabende bekommen. Landrat Jens Marco Scherf war es ein Anliegen, allen Aktiven des Hilfeleistungskontingents seinen aufrichtigen Dank für die großartige Hilfeleistung für die Menschen in Rheinland-Pfalz zu übermitteln. „Ohne Ihre Hilfe wäre diese Notlage nicht zu bewältigen gewesen“, wandte sich der Landrat an die versammelten Wehrleute. Die öffentliche Ehrung sei aber auch eine Botschaft an die Menschen: Die Feuerwehrler seien Vorbilder und übernehmen Verantwortung in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Diese Hilfe sei nicht angeordnet, sondern sie erfolge freiwillig und ehrenamtlich. „Sie helfen einfach allen Menschen, egal welcher Herkunft und welcher politischen Haltung“, stellte der Landrat fest. An diesem Engagement solle man sich orientieren, wie wirklicher Zusammenhalt aussieht, so Scherf.

Fluthilfemedaillen für 174 Feuerwehrleute
In der Katastrophenschutzhalle des Landkreises kamen am Donnerstag rund 150 Gäste zur Verleihung der Fluthilfemedaillen zusammen. Foto: Winfried Zang

„Hilfsbereitschaft kann nicht durch Erlässe hergestellt werden, sie muss in den Herzen der Menschen entstehen“: Mit diesem Satz des Schweizer Politikers und Schriftstellers Sigmund Widmer drückte Großheubachs Bürgermeister Gernot Winter aus, was die Einsatzkräfte im Ahrtal geleistet haben. Sie hätten angepackt, als Tausende die wohl schlimmsten Stunden ihres Lebens erlebt haben, als Häuser und Fahrzeuge fortgerissen, Straßen und Brücken zerstört wurden, lobte Winter die umfangreiche Arbeit im Ahrtal. „Sie haben Unglaubliches geleistet bei den Aufräumarbeiten und der Wiederherstellung der Infrastruktur“, zeigte er sich dankbar für diese enorme Hilfsbereitschaft. Dieses Engagement habe ihn sehr bewegt und tief beeindruckt, leitete Winter zu Kreisbrandrat Martin Spilger über.

Der blickte auf gleich drei Hilfskontingenteinsätze im Jahr 2021 zurück: Zunächst das Unwetter in Kitzingen, dann der fünftägige Einsatz im Ahrtal mit allen Schwierigkeiten, die ein Einsatz haben kann – damals zunächst unter Leitung von Kreisbrandrat Meinrad Lebold, ehe dieser aufgrund gesundheitlicher Probleme von Albert Klug abgelöst wurde. Anschließend sei noch das Ölwehr-Hilfeleistungskontingent für das Ahrtal angefordert worden, erinnerte sich Spilger. Dreieinhalb Wochen seien die Kräfte aus Unterfranken unter seiner Leitung aktiv gewesen, hätten belastende Einsätze überstanden und das große Leid der Menschen gesehen. Nachdem er zum Kreisbrandrat gewählt worden war, habe er in Kooperation mit der Kreisbrandinspektion und den Feuerwehren die Hilfskontingentpläne überarbeitet und alle Wehren abgefragt, was sie beitragen können und wollen. „Wir brauchen alle Wehren“, stellte Spilger fest und verwies auf den erstellten Fahrzeug- und Personalpool. Auf die gemachten Zusagen der Wehren könne er sich verlassen, zeigte sich der Kreisbrandrat dankbar.

Fluthilfemedaillen für 174 Feuerwehrleute
Kreisbrandrat Martin Spilger, Landrat Jens Marco Scherf und Bürgermeister Gernot Winter überreichten die Fluthilfemedaillen des Landes Rheinland-Pfalz. Foto: Winfried Zang

Gemeinsam mit Landrat Jens Marco Scherf und Bürgermeister Gernot Winter überreichte er anschließend die Fluthilfemedaillen des Landes Rheinland-Pfalz. In der dazu gehörenden Urkunde, die von der damaligen Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innen- und Sportminister Michael Ebling unterzeichnet ist, wird der selbstlose Einsatz der Wehren gewürdigt. Im Namen des Freistaats Bayern erkannte auch Innenstaatssekretär Sandro Kirchner in einem Brief den Einsatz der Wehrleute aus dem Landkreis Miltenberg an. Innenminister Joachim Herrmann hatte diesen zuvor als „engagiert und hoch professionell“ bezeichnet.

Bei Musik vom Ensemble des Musikvereins „Frisch Auf“ Großheubach tauschten sich die Feuerwehrleute noch bei Flammkuchen, Bratwurst und Getränken aus.

 

Die Fluthilfemedaille des Landes Rheinland-Pfalz bekamen an diesem Abend (geordnet nach Ortschaften):

Altenbuch: Arno Fertig, André Hirsch, Nikolai Pelz
Amorbach: Jens Berberich, Thorsten Fritz, Lukas Häfner, Kevin Henn, Vivian Hollenbach, Dawid Migdal, Peter Denis, Marvin Wild
Bürgstadt: Florian Platz
Collenberg: Daniel Reinholdt
Dorfprozelten: Simon Brand, Florian Haberl, Alexander Hörnig, Timo Jahn
Elsenfeld-Eichelsbach: Alison Wölfelschneider, Arthur Herrmann
Eichenbühl: Udo Neuberger, Jürgen Rauscher, Daniel Reim
Elsenfeld: Marcel Schreiber, Alexander Staab, Christof Zinsmayer, Benjamin Beissler
Erlenbach: Felix Becker, Carsten Breunig, Ufuk Durmaz, Andreas Popp, Steffen Stahl, Christina Süßner
Eschau: Mathias Grein, Bernd Haas, Fabian Kaufmann, Thorsten Völker
Faulbach: Markus Löber
Großheubach: Pascal Berres, Sven Burkhardt, Katrin Cavallo, Alexander Eckert, Karl- Heinz-Gloos, Leon Kempf, Stefan Poth, Jürgen Scholz, Michael Seubert, Christopher Winter, Markus Wippich, Helmut Zipf, Christof Lebold
Großwallstadt: Mouhamad Ramadan, Thomas Sauerwein, Jürgen Schnabel, Michael Scholz, Klaus Schwarzkopf
Kirchzell: Nicolas Allmann, Ullrich Bundschuh, Sebastian Hemberger, Markus Herkert, Andreas Schwarz, Patrick Walter, Josef Schäfer
Kleinheubach: Michael Abb, Marc Fitzke, Nico Köhler, Stefan Zahn
Kleinwallstadt: Christian Bielski, Mike Brandmüller, Stephan Büttner, Bastian Franz, Markus Gerhart, Robert Rodenhausen, Astrid Rohe, Matthias Schorn, Florian Stasunik, Christian Bezold
Leidersbach: Sascha Rupp
Leidersbach-Ebersbach: Manuela Rau
Miltenberg: Rui Pereira Barbosa
Mömlingen: Anita Anders, Lars Hartlaub, Thorsten Lieb, Nicolai Schlabs, André Ritter, Markus Weimer, Steffen Kieb
Mönchberg: Alexander Wolz, Andreas Nebel
Niedernberg: Sven Friedl, Daniel Hock
Obernburg: Heiko Amrhein, Patrick Barg, Sonja Bischof, Thomas Frieß, Jonas Heimer, Sebastian Kissel, Phillipp Niemert, Benedikt Reis, Dominik Reis, Steffen Schmitt, Stefan Stahl, Michael Walz
Röllbach: Robert Ackermann, Steffen Hintersehr, Christian Kerber, Nico Kirchgeßner, Rene Neuberger, Nicolas Kempf
Rüdenau: Martin Straub, Daniel Heckmann
Stadtprozelten: Stefan Löber, Damiano Ruggerio, Marius Werthmann, Michaela Ullrich
Sulzbach: Tobias Hein, Christian Hafner, Meik Löhner, Frank Nykrake, Thomas Schüßler
Sulzbach-Soden: Jannik Hein, Kevin Nürnberger
Wörth: Timo Bauer, Christian Fuchs, Daniel Knapp, Kevin Lugert, Wolfgang Straub, Niklas Walter, Fabian Zoll
Privatleute: Simon Schön, Werner Schuck
Kreisbrandinspektion: Albert Klug, Martin Spilger, Manuel Ullrich, Josef Vornberger, Christopher Braun, Thomas Keller, Joao Pedro Lopes Meira

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