Entwurf des Nahverkehrsplans geht nächsten Schritt

Die Mitglieder des Ausschusses für Energie, Bau und Verkehr haben in ihrer Sitzung am Donnerstag, 27. Februar, den Entwurf für die Fortschreibung des Nahverkehrsplans Bayerischer Untermain einstimmig zur Kenntnis genommen. Damit kann der Entwurf den Trägern öffentlicher Belange zur Stellungnahme bereitgestellt werden, später werden die Kreistage Miltenberg und Aschaffenburg sowie der Stadtrat Aschaffenburg final entscheiden.

Unter einem Nahverkehrsplan versteht man ein Planungsinstrument für den öffentlichen Personennahverkehr. Darin enthalten ist eine Übersicht des bestehenden Angebots, formuliert werden aber auch Zielvorgaben für die Zukunft – etwa was die Qualität des Angebots betrifft. Konkret geht es dabei, wie Landrat Jens Marco Scherf erklärte, um den Busverkehr, für den die Landkreise Miltenberg und Aschaffenburg sowie die Stadt Aschaffenburg zuständig sind. Für den Schienenverkehr ist die Bahn Ansprechpartner.

Der Geschäftsführer der Aschaffenburg-Miltenberg-Nahverkehrsgesellschaft (AMINA), Jürgen Römer, ging auf die wesentlichen Inhalte des 160 Seiten umfassenden Plans ein. So sei im Analyseteil die Verkehrsnachfrage dargestellt – im konkreten Fall nehme der Autoverkehr 48 Prozent der Mobilität ein, der ÖPNV gerade einmal acht Prozent. Das sei in Bezug auf den ÖPNV verbesserungswürdig, der Wert liege aber im Durchschnitt ländlicher Räume. Weiter dargestellt sind darin unter anderem die Pendlerverflechtungen, auch die Haltestellen werden kategorisiert gemäß ihrer Frequenz.

In der Fortschreibung des Plans sind zahlreiche Prüfaufträge vermerkt, zeigte Römer auf. Dazu gehört die Auflistung von Erschließungs- und Erreichbarkeitsdefiziten, die Überprüfung bestehender Linienbündel, die Beschleunigung des Linienbusverkehrs, die Pflege des Haltestellenkatasters, einheitliche Regelungen zur Fahrradmitnahme, der Ausbau der Fahrgastinformation, die Optimierung der Verbindung von Amorbach nach Miltenberg – etwa durch einen On-Demand-Verkehr –, die Umsetzung des Gesetzes über die Beschaffung sauberer Straßenfahrzeuge für die Verkehrsunternehmen und vieles mehr. Um die geforderte Bedienungshäufigkeiten von Haltestellen gemäß der Bayerischen Leitinline zu erreichen, brauche es beispielsweise für den Landkreis Miltenberg eine Investition von rund 440.000 Euro.

Wie das alles finanziert werden soll, war ein Thema in der Diskussion im Gremium, einem Kreisrat fehlte die Aufstellung aller Kosten. Dies könne ein Nahverkehrsplan nicht leisten, entgegnete Jürgen Römer, der Plan sei keine umfassende wirtschaftliche Betrachtung. „Der Nahverkehrsplan setzt Ziele, er zwingt aber niemanden zur Umsetzung“, stellte er klar. Erst später werde fein justiert, was leistbar ist. Es handele sich lediglich um einen Arbeitsplan für die nächsten fünf bis sieben Jahre, stimmte auch Landrat Jens Marco Scherf zu. Einigkeit herrschte im Gremium, dass angesichts klammer Kassen in Städten, Gemeinden und Landkreis die finanziellen Möglichkeiten für Investitionen im Nahverkehr sehr begrenzt sei.
Nun können die Träger öffentlicher Belange bis 28. März ihre Stellungnahmen abgeben. Diese werden dann von der PTV Transport Consult zusammengeführt und in den Plan eingearbeitet, am 29. April wird der Beirat der AMINA informiert, danach im Mai die Gremien. Im Juli soll der Nahverkehrsplan in den Kreistagen und im Stadtrat beschlossen werden.

Busbahnhof Elsenfeld: Um die Verkehrssicherheit am Schulzentrum Elsenfeld zu gewährleisten, will der Landkreis Miltenberg in Kooperation mit dem Markt Elsenfeld mit einer Neugestaltung des Bereichs rund um Untermainhalle und Schulen tätig werden. Nachdem das Projekt im Ausschuss im Dezember 2024 vorgestellt wurde, bildete sich ein Facharbeitskreis mit den Kreisräten Siegfried Scholtka, Rudi Schuck und Roland Eppig, der alternative Ausgestaltungen des Busbereichs diskutierte. Daraus resultierten laut Kreisbaumeister Andreas Wosnik mehrere Empfehlungen. So soll in einer ersten Stufe der motorisierte Individualverkehr (Elterntaxis) während der Bring- und Abholzeiten für die Schülerinnen und Schüler aus dem Bereich zwischen Janusz-Korczak-Schule und Fröbelstraße herausgehalten werden. Das könnte mit temporären Absperrungen (Schranken oder Poller) sowie Zonen für die Elterntaxis erfolgen. Wie die Zufahrt für Busse möglich ist, muss noch geklärt werden. Die Kreisräte befürworteten weiter eine einseitige Anordnung der Haltestellen auf der Seite der Schulen. Die Stellplätze entlang der Dammsfeldstraße sollen für Veranstaltungen in der Untermainhalle beibehalten, eventuell aber neu geordnet werden. Der Schülerradverkehr soll möglichst über die Fröbelstraße zum Haupteingang des Schulzentrums geführt werden. Für Landrat Jens Marco Scherf sind die Ideen eine „sehr pragmatische Zwischenlösung“, auch die anderen Kreistagsmitglieder stimmten zu und empfahlen, die Planung stufenweise umzusetzen.

Vergaben: In nichtöffentlicher Sitzung wurden mehrere Gewerke vergeben, wie Kreisbaumeister Andreas Wosnik vermeldete. Für die Sanierung der HSG-Sporthallen Erlenbach wurden die Fassadenbauarbeiten Holzschalung für 196.468 Euro vergeben, die Pfosten-Riegel-Fassade in Holz und Aluminium für 377.754 Euro, die Betonsanierungsarbeiten für 69.741 Euro, die Spenglerarbeiten an Metalldach und Metallfassade für 424.034 Euro, die Dachabdichtungsarbeiten für 223.332 Euro, die Deckenheizung für 378.214 Euro. Die Herstellung des Radwegs von Kirchzell in Richtung Amorbach wurde für 645.508 Euro vergeben.

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