Ein Hauch wahres Leben in der Kinderspielstadt

Ein Hauch wahres Leben in der Kinderspielstadt
In der Schreinerei der Kinderspielstadt waren mehrere Kinder beschäftigt. Sie fertigten Gegenstände aus Holz, die man im täglichen Leben gut brauchen konnte. Foto: Winfried Zang

Auf großes Interesse stieß die Kinderspielstadt der kommunalen Jugendarbeit des Landkreises Miltenberg, die in Kooperation mit der Gemeinde Eschau in der ersten Ferienwoche stattfand. Schnell war die Veranstaltung ausgebucht und so konnten sich 71 Kinder glücklich schätzen, einen Platz ergattert zu haben.

19 Betreuerinnen und Betreuer kümmerten sich um die Kinder und nach fünf Tagen war festzustellen, dass alle Beteiligten viel Spaß hatten. Am Freitagnachmittag, 2. August, zeigten die Kinder ihren Eltern und Bürgermeister Gerhard Rüth, was unter der Woche passiert war.

Auf dem Gelände der Eschauer Volksschule entstand die Kinderspielstadt, die quasi ein Spiegelbild der realen Welt darstellte: Eine Bank, eine Poststelle, die Tageszeitung „Eschauer Meilenstein“, eine Schreinerei, eine Saftbar, eine Schneiderei mit Kunstatelier und ein Rathaus bildeten in mehreren Zelten „Klein-Eschau“ – ein Städtchen, in dem sogar die eigene Währung Äsch galt. Ein wachsames Auge auf die Stadt warfen die leitenden Betreuer Yannick Hornich und Theresa Roth zusammen mit einem großen Betreuerteam.

Ein Hauch wahres Leben in der Kinderspielstadt
Mit einem großen "Wupp" begann jeder Tag. Das Betreuerteam leitete die Übungen an und die Kinder, aber auch die Eltern machten beim Abschluss der Kinderspielstadt gerne mit. Foto: Winfried Zang

An Geld kamen die Kinder nur, wenn sie in den Betrieben arbeiteten und dafür Lohn bekamen. Damit konnten sie sich alle Dinge kaufen, die sie für das Leben in der Stadt gut brauchen konnten. Beim Abschluss berichteten die Reporterinnen und Reporter der Stadtzeitung, dass es sogar zu einem Banküberfall gekommen war, bei dem Geld verschwand. Die Täter, so hörte man, seien aber nicht erwischt worden. Und Falschgeld wurde auch gefunden...

Offiziell geleitet wurde die Stadt von den Bürgermeisterinnen Greta und Anna, die sich in der Wahl gegen zwei Jungs mit 37 zu 34 Stimmen durchsetzen konnten. Als „hilfsbereit, vorbildlich, cool und nett“ hatten sich die Mädchen in ihrer Bewerbung beschrieben und unter anderem mit einem Essenslieferdienst und einer allgemeinen Lebensmittelpreissenkung geworben – kein Wunder also, dass sie die Wahl für sich entschieden.

Ein Hauch wahres Leben in der Kinderspielstadt
In der Abschluss-Presseschau erzählten die Kinder ihren Eltern, wie ein Tag in der Kinderspielstadt aussah. Foto: Winfried Zang

Wie ein normaler Tagesablauf aussah, zeigten die Kinder in ihrer Abschluss-Presseschau vor zahlreichen Eltern. Jeder Tag begann demnach mit einem großen „Wupp“, einer Art Aufwärmtraining mit witzigen Figuren und jeder Menge wilder Bewegungen. In den Betrieben wurde dann gearbeitet, nach der Mittagspause war freie Spielzeit und gegen 15.30/16 Uhr war an jedem Tag Schluss – aber nicht, bevor das Zeitungsteam das Wichtigste vom Tag kurz zusammengefasst hatte. So bekam die Bevölkerung der kleinen Stadt auch jede Menge Klatsch und Tratsch serviert – etwa über eine geplante Hochzeit,
die dann aber ins Wasser fiel. Unterbrochen wurde die Spielstadt nur an einem Tag, als ein heftiger Wolkenbruch niederging und sogar ein Pavillon wegflog, berichtete eine Reporterin. Das Zelt konnte schließlich eingefangen werden, alle Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner fanden in der Schule und der Turnhalle Zuflucht. Das Wichtigste aus der Woche zeigten die Kinder den Eltern abschließend noch in einem kurzen Theaterstück.

Am Ende bekam die Gemeinde Eschau von Yannick Hornich ein großes Dankeschön für die gute Kooperation, auch die Schulleitung der Volksschule wurde lobend erwähnt, da man das Gelände und das Innere der Schule nutzen durfte. Mit viel Applaus wurden die vielen Betreuerinnen und Betreuer belohnt, von denen viele seit mehreren Jahren dabei sind und teilweise sogar Urlaub für die Kinderspielstadt nehmen.

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