Die mentale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen im Fokus
Unter der Überschrift „Stärkung von psychischer Gesundheit in der Schule“ hat vor kurzem ein Fachaustausch der Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung und Prävention in der BRK-Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe stattgefunden. Der Fachaustausch wurde in Kooperation der Gesundheitsregion plus und der Bildungsregion im Landkreis Miltenberg sowie der Koordinierungsstelle für Gesundheitliche Chancengleichheit organisiert.
Durch die Covid-19-Pandemie und weitere Krisen haben sich psychische Belastungen in der gesamten Bevölkerung nachweisbar verstärkt. Verschiedene Studien und der Gesundheitsbericht der AOK für den Landkreis Miltenberg zeigen, dass jedoch bereits vor der Pandemie ein Anstieg an psychischen Erkrankungen festzustellen ist. Aufgrund dessen hat die Arbeitsgruppe Gesundheitsförderung und Prävention der Gesundheitsregion plus Miltenberg ihren Schwerpunkt im Jahr 2023 auf das Thema „psychische Gesundheit“ gelegt.
Da sich psychische Erkrankungen und ihre Folgen oft erst zeitverzögert zeigen, ist davon auszugehen, dass der Bedarf nach Betreuung, Begleitung und Behandlung in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Dem gegenüber steht eine nach wie vor schwierige Versorgungslage mit mangelhafter „Erster Hilfe“ und langen Wartezeiten auf Therapieplätze, welche sich im Landkreis Miltenberg bei Kindern und Jugendlichen besonders problematisch abbilden.
Hier gilt es im Bereich Gesundheitsförderung und Prävention anzusetzen: Wie können wir eine Stärkung der psychischen Gesundheit in der Schule erreichen? Welche Fragen müssen wir uns hinsichtlich der gesundheitlichen Chancengleichheit in den Schulen stellen, um unabhängig von Herkunft und sozialem Status für alle einen Zugang zu Angeboten schaffen zu können und wen oder was braucht es, um erste Ideen und Ansätze für eine bedarfsgerechte Unterstützung und Förderung von psychischer Gesundheit umsetzen zu können?
Diesen und weiteren Fragen gingen die Teilnehmer*innen der Fachtagung im Rahmen von drei verschiedenen Workshops nach. Sehr schnell zeigt sich, dass der größte Bedarf von der Mehrheit der Anwesenden unabhängig von Institution und Tätigkeit im Grundschulalter gesehen wird. Die Notwendigkeit einer Schaffung von Angeboten im Grundschulalter wird unter anderem damit begründet, dass in dieser Altersspanne in vielen Fällen der Ursprung späterer Probleme und Erkrankungen liegt. Des Weiteren scheint es hier an bestehenden Angeboten zu mangeln. Die Workshop-Ergebnisse liefern einen ersten Überblick zu den Projekten, Maßnahmen und Akteur*innen in der Region, die sich mit der mentalen Gesundheit unserer Schüler*innen beschäftigen. Diese stellen die Grundlage zur Analyse der Fehlbestände dar und helfen der Arbeitsgruppe bei der Ermittlung weiterer Schritte. Auch die Berücksichtigung von Gesundheitlicher Chancengleichheit und deren Relevanz wurde an einem der Workshop-Tische diskutiert. Es wurden typische Belastungsfaktoren identifiziert und nach Ansätzen gesucht, um diese frühestmöglich erkennen zu können. Durch den Austausch der Fachkräfte sind verschiedene erste Ideen entstanden, die im Rahmen von Folgeveranstaltungen weiterverfolgt werden sollen. Alle Beteiligten sind sich einig, dass es sich bei der mentalen Gesundheit unserer Kinder- und Jugendlichen um ein hochrelevantes Thema handelt, welches bei den eingeladenen Akteur*innen auf größtes Interesse gestoßen ist!
Weitere Informationen zur Gesundheitsregion plus Landkreis Miltenberg unter https://gesundheitsregion-plus.landkreis-miltenberg.de/