Bei öffentlicher Brotprüfung viele Backwaren vorgelegt

Sie tragen klangvolle Namen wie Klosterbrot, Schwarzviertler, Fränkisches Landbrot, Frankenbrot, Holzofenbrot, manche heißen einfach wie ihre Hauptzutaten wie Roggenbrot, Dinkelvollkornbrot oder Weizenmischbrot – eines aber haben alle diese Brote gemeinsam: Sie stellten sich am Dienstag, 18. Februar, im Foyer des Landratsamts der öffentlichen Prüfung durch Manfred Stiefel, den Sachverständigen des Deutschen Brotinstituts. Begleitet wurde die Prüfung vom Klingenberger Bäckermeister Arnold Endres.
Bereits am frühen Dienstagvormittag hatten fünf Betriebe der Bäckerinnung Bayerischer Untermain ihre Backwaren abgeliefert, um diese vom unabhängigen Prüfer unter die Lupe nehmen zu lassen. Form und Aussehen, Oberflächen- und Krusteneigenschaften, Lockerung, Krumenbild, Textur, Geruch und Geschmack: Der Sachverständige nahm sich jede Backware einzeln vor und fasste seine Eindrücke im Computer zusammen. Bewertet wird nach den Noten „sehr gut“ und „gut“. Wenn ein Produkt dreimal hintereinander die Note „sehr gut“ bekommt, darf sich die Bäckerei mit einer Goldauszeichnung schmücken.
Die Ergebnisse sind dann öffentlich auf der Internetseite des Deutschen Brotinstituts unter www.brotinstitut.de einsehbar. Doch nicht nur Brot wurde dem Prüfer vorgelegt, auch Brötchen, Laugengebäck, Cookies und diverses Süßgebäck. Die Bäckereien nutzen die Brotprüfung gerne, denn ein unabhängiges Urteil hilft ihnen dabei, die Qualität und eventuell auch die Schwächen ihrer Produkte einschätzen zu können.
Mehrere Besucherinnen und Besucher des Landratsamts nutzten die Gelegenheit, dem Prüfer Fragen zu stellen und Backwaren zu verkosten. Darunter war auch Landrat Jens Marco Scherf. Der zeigte sich froh, dass es im Landkreis Miltenberg noch so viele Handwerksbäckereien gibt, die allesamt Spitzenqualität ablieferten. „Handwerksbrote halten auch fünf oder sechs Tage“, schilderte Scherf seine Eindrücke, Supermarktbrot aus dem Backautomat schmecke ihm nach dem zweiten oder dritten Tag nicht mehr. Daher, so der Landrat, sei Handwerksbrot am Ende günstiger. Scherf lobte auch die Vielfalt des Angebots, für jeden Kunden und jede Kundin sei etwas dabei. „Bei jedem schmeckt’s anders“, lautete Scherfs Urteil, das sei auch gut so. Und, so ergänzte Bäckermeister Arnold Endres, am Ende sei für viele Menschen der Gang zum Bäcker auch ein Stück Heimat.