Beeindruckendes Zusammenspiel von Musik und Tanz begeistert im Schifffahrtsmuseum Wörth
Die Kombination von Musizierenden und Tanzenden nach Kompositionen mit unterschiedlichen Rhythmen aufeinander abgestimmt mutet an wie authentische Leichtigkeit. Am Samstag, 29. Juni 2024 gab es gleich zwei Veranstaltungen im Schifffahrts- und Schiffsbaumuseum in Wörth. Kinder und Jugendliche der Musikschule Obernburg und der Emanuele Soavi incompany aus Köln sind sich in Tanz und Musik begegnet und haben das Publikum unter dem Titel Arche Short Stories begeistert.
Es war ein Projekt im Rahmen des Tanzlandkreises, der seit 2022 unterschiedliche Veranstaltungen bietet, um den Menschen im ländlichen Raum den zeitgenössischen Tanz nahezubringen. Die Emanuele Soavi incompanie aus Köln wurde vom Kulturreferat des Landkreises unter Federführung von Juliana Fleischmann gewonnen, um verschiedene Aufführungen an unterschiedlichen, teils ungewöhnlichen Orten des Landkreises zu zeigen. Gefördert wird dieses Projekt von der Kulturstiftung des Bundes und von Sponsoren. Es waren ungewöhnliche Szenen, beeindruckende Formate, die der Choreograf Emanuele Soavi und sein Team bisher zeigten. Noch bis 2025 werden weitere Aufführungen folgen. Im Oktober wird ein Tanzabend im Bürgerzentrum Elsenfeld geboten.
Frenetischer Beifall belohnte die Agierenden nach der gut einstündigen Aufführung im Schifffahrtsmuseum. Zugaben gab es als Dankeschön. Es war das Zusammenspiel der jungen Musiker und Musikerinnen der Obernburger Musikschule mit den Tanzenden der Emanuele Soavi incompanie in einer qualitativen Glanzleistung. Sie hatten sich vorab zu verschiedenen Workshops getroffen, sich über ihre individuellen Beziehungen zu Musik und Tanz ausgetauscht und daraus tänzerische Miniaturen in Anlehnung an das choreografische Repertoire der Emanuele Soavi incompanie zu Kompositionen von Bach, Ligeti, Schubert und weiteren Komponisten der Klassik und Moderne entwickelt. Da es mehr Anmeldungen als erwartet zu den Arche Short Stories gab, wurden zwei Aufführungen in Wörth veranstaltet, um die besondere Atmosphäre durch eine begrenzte Anzahl von Gästen zu bewahren. Sie wäre durch einen überfüllten Raum zerstört worden.
Landrat Jens Marco Scherf zeigte sich beeindruckt und begeistert. Er hat sich bei der zweiten Vorstellung unters Publikum gemischt und gesagt: »Es ist toll, dass wir so etwas im Landkreis haben.« Für die tänzerische Leistung zeigten sich Frederico Casadei, Lisa Kirsch, Taeyeon Kim und Lorenzo Molinaro verantwortlich, die sich schier schwerelos in teils akrobatisch anmutenden Figuren über die Fläche bewegten und sich unter die Musizierenden mischten. Schon zu Beginn sprühte die Darbietung vor mitreißender Dynamik, die vom Gitarrenensemble (Ensemble 12) unter der Leitung von Frank Wittstock und den Tanzenden geboten wurde.
Es waren auch leise, berührende Stücke darunter, mit Hingabe geboten von den beiden Pianistinnen Charlotte Brescher und Viktoria Müller sowie Isabella und Veronika Appel mit Violine und Violoncello. Die Projektleitung der Musikschule Obernburg lag bei Frank Wittstock und Maria Franzke-Koppold, für die Emanuele Soavi incompany hatte Miriam Leysner die Aufgabe übernommen. Sie erläuterte temperamentvoll und mit Körpereinsatz den Verlauf des Projekts und bedankte sich bei allen Beteiligten für die Umsetzung. Wie auch bei Frank Wittstock, der als stellvertretender Leiter der Obernburger Musikschule Stellung bezog, war eine hohe Leidenschaft und Freude während und nach Abschluss des Projekts zu spüren. Übrigens waren die Schülerinnen und Schüler der Obernburger Einrichtung allesamt Preisträger von »Jugend musiziert«, was Miriam Leysner hervorgehoben hatte.