Auch im Kulturhaushalt wird gespart
Der Ausschuss für Bildung, Kultur und Soziales hat sich am Montag, 4. März, mit dem Beschluss des Kreisausschusses vom Dezember 2023 beschäftigt, angesichts der angespannten Haushaltslage im Kulturhaushalt die reinen Veranstaltungskosten um ein Drittel zu reduzieren.
Kulturreferentin Juliana Fleischmann hatte daraufhin nach Einsparmöglichkeiten gesucht und konnte dem Ausschuss mehrere Vorschläge unterbreiten. Das richtig große Rad konnte sie allerdings nicht drehen, denn laut ihrer Aussage wurde die Programmplanung für 2024 bereits im Jahr 2023 abgeschlossen, Vereinbarungen und Verträge seien getroffen. Dennoch legte sie Ideen vor, wie der Landkreis sparen könnte. So könne man beim Internationalen Chorwettbewerb, der in diesem Jahr wieder stattfinden soll, 10.000 bis 12.000 Euro einsparen, wenn man etwa bei Dekoration, Druckmaterial sowie Wegfall einer CD-Aufnahme und einer Fotodokumentation den Rotstift ansetzt. Sollten alle Chöre privat untergebracht werden können, entfielen auch Übernachtungskosten, so Fleischmann.
Diskussion entfachte im Gremium das Projekt TANZ LANDkreis, das noch bis ins Jahr 2025 mit Mitteln aus der Bundesförderung stattfindet. Dem Lob einiger Ratsmitglieder für dieses außergewöhnliche Projekt standen einige kritische Meldungen gegenüber. Die Kulturreferentin plant hier mit einem Defizit von 16.500 Euro bei einem Aufwand von 62.000 Euro und Erträgen von 45.500 Euro.
Statt wie bisher mit 30.000 Euro Kosten plant Fleischmann für das Kunstnetz mit 20.000 Euro: Demnach sollen 2024 einem Aufwand von 89.000 Euro Erträge von 69.000 Euro gegenüberstehen. Die Kulturwochen sollen mit Kosten von 35.737 Euro in der Jahresbilanz stehen (Aufwand von 74.900 Euro, Erträge von 39.163 Euro). Insgesamt, so die Kulturreferentin, habe sie 28.000 Euro eingespart gegenüber der Vorlage im vergangenen Jahr.
Für das Jahr 2025 werde sie sich alle Bereiche der Landkreiskultur anschauen, kündigte sie an und konnte sich etwa vorstellen, den Kulturwochenherbst in ein Ganzjahresprogramm zu überführen. Nach Ende des diesjährigen Chorwettbewerbs werde man auch diesen auf den Prüfstand stellen und alle Zahlen untersuchen. Inwieweit das Genre Tanz nach Abschluss des TANZ LANDkreis-Projekts noch Platz im Veranstaltungskalender haben soll, werde ebenfalls geprüft. Fleischmanns Vorschläge wurden akzeptiert, allerdings in zwei Punkten vom Ausschuss mehrheitlich anders gesehen: So soll die Verwaltung zum einen untersuchen, ob ein vorzeitiger Ausstieg aus dem Projekt TANZ LANDkreis möglich ist. Sollte dies nicht möglich sein, würden die Mittel weiterhin im Kulturhaushalt eingestellt. Mehrheitlich sprach sich der Ausschuss ebenfalls dafür aus, die Ausgaben für das Kunstnetz nicht wie vorgeschlagen um 10.000 Euro zu kürzen und den Ansatz bei 30.000 Euro Defizit zu belassen. Der Ansatz für den Kulturwochenherbst soll einstimmig bei 74.900 Euro bleiben, für den Bereich der „sonstigen Kulturarbeit“ werden Kosten von 90.400 Euro anfallen. Bei allen Beschlüssen handelt es sich um Empfehlungen an den Kreistag.