Konzertlesung Kotaro Fukuma, Klavier, Michael Fürtjes, Lesung
Altes Rathaus Miltenberg (Hauptstr. 137, 63897 Miltenberg)
Nachtgedanken
Tod und Schlaf sind Brüder. Schon im Schlußchoral der Kreuzstab-Kantate von J.S.Bach heißt es "Komm, o Tod, Du Schlafes Bruder". Robert Schneider greift das auf, wenn er seinen 1992 erschienenen Roman "Schlafes Bruder" nennt.
In Gemälden werden oft Tod und Schlaf als von der mütterlichen Nacht behütet dargestellt; Skulpturen und Reliefs zeigen die Nacht vielfach in allegorischer Figur etwa mit gesenkter, verloschener Fackel neben einer Figur, deren nach oben gerichtete Fackel brennt. Sie kann als Tag gedeutet werden, aber auch als Schlaf im Gegensatz zum Tod.
Das Programm "Nachtgedanken" greift beide Aspekte auf. Im ersten Teil ist ein Totentanz zu hören, Nietzsches Zeilen aus dem Zarathustra, in dem die Lust Ewigkeit will und Musik aus Wagners "Tristan und Isolde", wo die Liebe sich erst im Tod vollendet. Stirb 2. Sonate von Skrjabin hat er selbst als Phantasie über die Nacht gedeutet, deren 2. Satz das stürmisch bewegte Meer ausdrücken soll.
In der Romantik gibt es zahllose Texte, vor allem Gedichte zur Nacht. Zum Aspekt des Schlafes kommt dabei oft der Traum, genauer das Träumen hinzu. Beispiele dazu gibt es in Text und Musik im zweiten Teil.
Michael Fürtjes promovierte über die Ästhetik Friedrich Schillers aus der Perspektive der Politischen Theologie von Johann Baptist Metz.
Er war Religionslehrer an der Deutschen Schule Rom, bevor er 1985 eine Ausbildung zum Sortimentsbuchhändler absolvierte. Bis Mitte 2018 war er in der Buchbranche tätig.
Er beschäftigt sich mit Philosophie und Literatur. Als Künstlermanager vertritt er den Pianisten Kotaro Fukuma im deutschsprachigen Raum.
Kotaro Fukuma zählt in seinem Heimatland Japan zu den renommiertesten Künstlern seines Fachs. 2003 gewann er den 1.Preis und den Chopin Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb in Cleveland. Hohe Auszeichnungen erhielt er außerdem bei den Wettbewerben Arthur Rubinstein, Paloma O'Shea, Gina Bachauer und Maj Lind.
In Deutschland wurde er zum Rheingau Festival, zu den "Raritäten der Klaviermusik" in Husum, zum Festival "Auf schwarzen und weißen Tasten" in Bremen und zum "Mosel Musikfestival" eingeladen und eroberte jedes Mal ein begeistertes Publikum.
Als Solist gastiert er in bedeutenden Konzertsälen, so in der Philharmonie und im Konzerthaus Berlin, im Gewandhaus zu Leipzig, im Münchner Gasteig, im Salle Gaveau in Paris, in der Victoria Hall in Genf, im Auditorio Nacional Madrid sowie in Tokio in der Suntory Hall und der Opera City.
Sein Repertoire reicht von J.S.Bach bis zu Komponisten der Moderne und Gegenwart. Mehr als zehn Komponisten haben für ihn ein Werk geschrieben.
Besondere Aufmerksamkeit erhält Kotaro Fukuma für seine thematisch anspruchsvolle Programmgestaltung, für seine eigenen Transkriptionen und bei der Zusammenarbeit mit anderen Künstlern.
Neben seiner solistischen Arbeit musiziert er mit namhaften Orchestern wie dem Cleveland Orchestra, dem Israel Philharmonic Orchestra, der Moskauer Philharmonie, dem Finnischen Radio Symphonie Orchester, der Dresdner Philharmonie, dem NHK Symphonie Orchester und der Japan Philharmonic.
Kotaro Fukuma hat bisher neunzehn CDs aufgenommen. Er erhielt dafür ausgezeichnete Kritiken in Musikzeitschriften und im Rundfunk.
Er studierte am Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris, an der Universität der Künste in Berlin und an der Internationalen Piano Akademie Lake Como in Italien.
Kotaro Fukuma ist Kulturbotschafter seiner Heimatstadt Kokubunji. Er spricht fünf Sprachen inklusive Deutsch. Seit 2005 hat er einen Wohnsitz in Berlin.
Eintritt normal: 20,- €/ermäßigt 16,-/ Schüler und Studenten 10,-
Abendkasse: 22,-€/ermäßigt 18,-/ Schüler und Studenten 12,-